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Geflügel

Österreich: Eierproduzenten sehen sich benachteiligt

am Dienstag, 16.10.2012 - 08:00 (Jetzt kommentieren)

Wien - Die österreichischen Eierproduzenten sehen sich im europäischen Wettbewerb massiv benachteiligt.

Oberösterreichs Agrarlandesrat Max Hiegelsberger und der Obmann der oberösterreichischen Geflügelbauern, Franz Karlhuber, kritisierten anlässlich des Welt-Ei-Tages am 12. Oktober, dass sich die Legehennenhalter in anderen EU-Mitgliedstaaten nicht an die geltenden Produktionsspielregeln hielten.
 
Der damit verbundene Preisdruck von ausländischen "Billig-Eiern" aus zweifelhafter Haltung und Herkunft sowie immer höhere Futtermittelkosten brächten die Versorgung Österreichs mit heimischen Eiern in Gefahr, monierten Hiegelsberger und Karlhuber. "Unsere Eierproduzenten sind zu Recht verärgert, wenn sich andere EU-Staaten nicht an die geltenden Spielregeln halten. Immerhin werden in der Union noch immer geschätzte 40 Millionen Legehennen in illegalen Käfigen gehalten", so die beiden Bauernvertreter.   

Bisher keine Konsequenzen für Staaten, die noch nicht umgestellt haben

Insgesamt 13 EU-Länder seien trotz abgelaufener Frist noch immer nicht aus der Legehennenkäfighaltung ausgestiegen. Zwar habe die EU-Kommission gegen diese Staaten ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet; Konsequenzen für die Mitgliedstaaten und die dortigen Produzenten ließen aber auf sich warten, beklagten Hiegelsberger und Karlhuber. Indes hätten Österreichs Landwirte mehr als 100 Millionen Euro in eine tiergerechte Haltung von Legehennen investiert. Dazu würden die aktuell hohen Futtermittelpreise kommen.
 
Hieglesberger und Karlhuber sehen deshalb insbesondere Handlungsbedarf an der Preisfront. Angesichts der ständig steigenden Futtermittelpreise sei die Eierproduktion ohne eine Erhöhung der Erzeugerpreise um 2 Cent pro Ei nicht mehr rentabel. Darüber hinaus bekräftigten die beiden Bauernvertreter ihre Forderung nach einer Kennzeichnungspflicht auch für Produkte, in denen Eier verarbeitet sind. Österreichs Eierjahresproduktion belief sich zuletzt sich auf rund 1,6 Milliarden Stück. Etwa 680 Millionen Eier davon wurden über den Einzelhandel oder direkt ab Hof vermarktet. 

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