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Geflügel

Ostern naht - Eierpreise sinken trotzdem

am Samstag, 13.03.2010 - 10:22 (Jetzt kommentieren)

Eppingen - Urplötzlich gibt es wieder Eier aus nahezu allen Haltungsformen. Ausgehend vom Preisniveau der letzten Monate war eine Preiskorrektur aber unvermeidlich: Die Eierpreise sind gesunken.

Eier:
Eierpreise sinken

Die vergangene Woche war ganz klar durch sinkende Eierpreise gekennzeichnet. Urplötzlich gibt es wieder Eier aus nahezu allen Haltungsformen. Ausgehend vom Preisniveau der letzten Monate war eine Preiskorrektur aber unvermeidlich. Es bleibt ein Rätsel, warum auch dieses Jahr – so wie in der Vorjahren auch - die Preise kurz vor Ostern sinken; obwohl doch bekannt ist, dass bis Gründonnerstag jedes Ei gebraucht wird.

Anscheinend gibt es jedes Jahr Eierproduzenten, die meinen, das Ostern ausfällt. Wenn dann ein LKW Eier nicht, wie in den letzten Monaten üblich, sofort verkauft werden kann, wird in der Panik dann der LKW mehreren Eierhändlern gleichzeitig angeboten. Sobald er dort im Angebot ist, sind dann aus diesem einem LKW plötzlich fünf LKW geworden; obwohl die Eier physisch gar nicht auf dem Markt sind. Umgekehrt, bei Eiermangel, wird durch diesen Effekt auch plötzlich mehr Ware gesucht als tatsächlich benötigt wird, was ja in den vergangenen Monaten sehr häufig passierte.

Nach neuesten Berechnungen der MEG wird die hochgerechnete, potentielle Eierproduktion in Deutschland die schon sehr geringe Vorjahresmarke um etwa drei Prozent unterschreiten. Auch diese Meldung müsste eigentlich für konstant hohe Preise sorgen. Für die kommende Woche wird trotzdem mit nochmals leicht rückläufigen Preisen auf Großhandelsebene gerechnet; die Eierpreise sind jedoch immer noch "mehr als gut".

Geflügel:
Putenfleisch in Deutschland beliebt

Die Putenproduktion weist in Deutschland seit Jahren Wachstumstendenzen aus. So stiegen die Putenschlachtungen in der Zeit von 2005 bis 2009 um 13,8 Prozent. Auch die jüngsten Zahlen von Januar 2010 lagen erneut deutlich über Vorjahr. Putenfleisch ist in Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern sehr beliebt. Immerhin lag der Pro-Kopf-Verbrauch 2008 mit 5,7 Kilo um 2,2 Kilo über dem EU-Schnitt. In Deutschland ist die Putenproduktion seit Jahren stark auf die Teileproduktion ausgerichtet. Ebenso wird deutsches Putenfleisch von den Schlachtereien zum größten Teil frisch abgegeben, rund 92 Prozent der Putenproduktion wird als Fischfleisch vermarktet.

Der private Konsum hat 2009 nach einem leichten Rückgang im Jahr 2008 wieder zugelegt und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent. Die Preise konnten mit dieser dynamischen Entwicklung in 2009 allerdings nicht mithalten. Insbesondere die Schlachtereiabgabepreise für frische Putenbrust standen unter Druck. Ein Grund dafür könnte das Konkurrenzprodukt Hähnchenbrust sein, das oftmals in Aktionen des Handels günstig herausgestellt wurde.

 

{BILD:115548:jpg} Georg Heitlinger
Eierproduzent aus dem baden-württembergischen Eppingen, 40.000 Legehennen, davon ca. 12.000 in Freilandhaltung, 28.000 in Bodenhaltung, ca. 90 ha Ackerbau, inkl. Packstelle, analysiert ab sofort wöchentlich für agrarheute.com in Zusammenarbeit mit der EMA, Bonn, die Marktentwicklung bei Eiern und Geflügelmast.

 

 

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