Bei einer großangelegten Razzia hat die spanische Polizei in Zusammenarbeit mit Europol mehr als eine halbe Tonne genussuntaugliches Pferdefleisch beschlagnahmt. Insgesamt wurden 41 Personen wegen des Verdachts des Verkaufs von potenziell gefährlichem Pferdefleisch verhaftet.
Bei den Ermittlungen hatten die Behörden ein Netzwerk aufgedeckt, dass für den Verkauf von nicht zurückverfolgbarem Fleisch in Spanien, Belgien, Deutschland und Italien verantwortlich sein soll. Um die Rückverfolgbarkeit des Pferdefleischs zu verschleiern, hatten sie sowohl Transport-, als auch Identifizierungsdokumente gefälscht.
Auf einer illegalen Anlage im Süden Spaniens hatte die Polizei bei der Kontrolle 80 Pferde sichergestellt. Nach Angaben von Europol waren die Tiere teilweise misshandelt worden oder durch mangelnde tierärztliche Kontrolle in einem schlechten Gesundheitszustand gewesen.
41 Personen verhaftet: Pferdefleisch war nicht für Lebensmittelmarkt bestimmt
Das Netzwerk steht in Verbindung mit weiteren Straftaten wie Lebensmittelbetrug, Geldwäsche und Dokumentenbetrug. In Spanien wurden insgesamt 35 Personen verhaftet und sechs beteiligte Unternehmen ins Visier der Behörden genommen.
Sechs weitere Personen wurden durch die belgische Polizei in Gewahrsam genommen. Dazu zählen neben den „Köpfen“ des Netzwerks auch die Personen, die die Tiere ohne erforderliche Kontrollen schlachteten und transportierten. Auch gegen die für den Verkauf verantwortlichen Schlachthöfe und die Tierärzte, die für die falschen Dokumente verantwortlich sind wird ermittelt.
Bereits 2019 hatten die Verantwortlichen eine komplette Verwertungsanlage für Pferde, die aus unterschiedlichen Gründen nicht für den Lebensmittelmarkt bestimmt waren, errichtet und das Fleisch anschließend in andere Länder exportiert. Europol schätzt den logistischen Umsatz auf ungefähr 4,5 Mio. Euro.
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