Update: Polizei findet weitere 600 tote Schweine auf verlassenem Hof

Nach dem Fund von 850 verendeten Schweinen kann der Landwirt für die Tierschutz-Verstöße wahrscheinlich nicht mehr bestraft werden. Vor dem Gesetz verjähren solche Fälle nach fünf Jahren. Nur dafür, dass er die Kadaver nicht entsorgt hat, könnte ihm jetzt noch eine Strafe drohen.

Inzwischen hat laut NWZ (Nordwest-Zeitung) eine Spezialfirma die 850 Schweinekadaver aus drei Ställen in Garrel entfernt. Zudem seien laut Landkreis Cloppenburg die Ställe desinfiziert worden.

Bereits im Dezember 2012 hatte der Landwirt die Schweinehaltung offiziell abgemeldet. 850 Tiere befanden sich aber wohl noch in den Ställen. Laut NWZ haben vermutlich Unbefugte die Kadaver entdeckt, als sie im Juli oder August 2021 das leerstehende Gehöft durchsuchten.

Nach dem Fund von 250 toten Schweinen auf einem verlassenen Hof im Landkreis Cloppenburg haben Polizei und Veterinäramt in einem Maststall weitere Tierkadaver entdeckt. Gefunden wurden demnach 600 tote Tiere, die „augenscheinlich bereits vor vielen Jahren verendet sein dürften“, hat die Polizei am Mittwoch mitgeteilt.

Den Angaben der Polizei zufolge steht ein 49 Jahre alter ehemaliger Landwirt unter Verdacht, bereits 2012 zahlreiche Aufzuchtschweine auf seinem früheren landwirtschaftlichen Betrieb sich selbst überlassen, und nicht versorgt zu haben und damit deren Tod verursacht zu haben.

Der Hof des 49-Jährigen sei nach dessen Wegzug im Jahr 2018 nach wie vor unbewohnt und leerstehend. In einem Maststall des Hofes hatte das Veterinäramt bei einer Überprüfung Ende August bereits 250 Kadaver von Aufzuchtschweinen gefunden.

Zu Wochenbeginn seien in Anwesenheit der Polizei zwei weitere Mastställe des betroffenen Hofes, die ebenfalls Eigentum des 49-Jährigen seien, vom Veterinäramt überprüft worden, teilte die Polizei mit.

In einem dieser Ställe wurden weitere 600 Kadaver gefunden, insgesamt geht es damit jetzt um rund 850 Schweinekadaver. In Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt ermittelt die Polizei wegen Verstoßes gegen das Tierschutz- und Tierkörperbeseitigungsgesetz gegen den Mann.

Der 49-Jährige müsse sich als ehemaliger Tierhalter aber „auch seiner Verantwortung einer zeitnahen sach- und fachgerechten Beseitigung der tierischen Überreste stellen,“ heißt es in der Mitteilung der Polizei.