Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik der Grünen, zweifelt am Sin freiwilliger Branchenabsprachen. Die Vereinbarung bringe am wichtigsten Punkt in Sachen Tierschutz gar nichts: "Nach wie vor sind viel zu viele Tieren pro Quadratmeter erlaubt. Wie und vor allem mit welchen Konsequenzen die neuen Untersuchungen am Schlachthof durchgeführt werden sollen, ist völlig unklar." Nach wie vor seien bei Hennen 52 Kilo, bei Hähnen bis zu 58 Kilo Lebendgewicht pro Quadratmeter erlaubt, also bis zu vier Tiere mit über zehn Kilo Gewicht. Auch Auslauf und Frischluft seien nicht Bestandteil der Vereinbarung.
Die Formulierung zur Einstreu kritisiert Ostendorff als "zu unkonkret um wirklich sicherzustellen, dass den Puten trockene, lockere Einstreu zur Verfügung steht". Die Anzahl der Tränken werde teilweise sogar verringert.
Das Gesundheitsprogramm, das Tierwohlindikatoren am Schlachthof untersuchen soll, ist, so Ostendorff, noch nicht ausgearbeitet. Damit sei völlig unklar, mit welchen Konsequenzen Putenhalter rechnen müssen, deren Tiere am Schlachthof mit Brustblasen oder Fußballenläsionen auffallen.
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