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Niedersachsen

30-Millionen-Euro-Weideprämie angekündigt

Kühe auf einer Weide
am Freitag, 01.09.2017 - 10:21 (Jetzt kommentieren)

Niedersachsens Landwirte müssen ab 2018 wohl ohne Grünlandprämie auskommen. Stattdessen will Minister Christian Meyer eine fast dreimal so hohe Förderung an Weidehalter ausschütten. Aber: Das Ganze gilt nur bei Wiederwahl.

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) will die im Januar auslaufende Grünlandprämie für Landwirte durch eine weit höhere Weideförderung ersetzen. Das kündigte Meyer gegenüber der Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) an.

Nach Weidemilch-Regeln

Ab 2018 wolle das Land jährlich 30 Millionen Euro für Tierhalter bereitstellen, die ihre Kühe, Schafe und Ziegen den Weidemilch-Regeln entsprechend häufig grasen lassen. „Das ist fast dreimal so viel wie bei der bisherigen Förderung“, sagte Christian Meyer.

Mit dem Wechsel von Landbesitzer auf Tierhalter könne man künftig viel gezielter fördern, erklärte der Minister. Bisher seien beispielsweise Wanderschäfer ohne Land bei der Förderung leer ausgegangen.

60 Euro pro Rind

Nach den der EU vorgelegten Plänen sollen Landwirte pro Rind mit Weidehaltung künftig 60 Euro im Jahr erhalten, die Obergrenze soll bei 200 Tieren pro Betrieb liegen. Damit läge die Maximalförderung für einen Milchviehbetrieb bei 12.000 Euro. Für Schafe und Ziegen soll es jeweils 20 Euro geben.

Ob das Programm kommt, ist offen. Die Zusage gilt nur für den Fall einer Fortsetzung der rot-grünen Koalition nach der Landtagswahl am 15. Oktober.

Kritik aus Brüssel

Der CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke kritisierte Meyers Argumentation für den Auslauf der Grünlandprämie. Zwar wolle die EU Äcker grundsätzlich fördern, doch bei fundierter Begründung könne man weiter Grünland bezuschussen. „Die Wahrheit ist: Minister Meyer will offenbar einseitig auf ökologische Weidehaltung setzen“, sagte Jens Gieseke der NOZ. „Meyer macht ideologische Klientelpolitik für die ökologische Landwirtschaft. Anstatt das so unumwunden zu sagen, schiebt er den schwarzen Peter nach Brüssel“, ergänzte der EU-Abgeordnete aus dem Emsland.

Mit Material von Neue Osnabrücker Zeitung (www.noz.de)

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