Wenn Kühe nach der Kalbung rasch und deutlich an Gewicht verlieren, besteht immer der Verdacht auf das Vorliegen von Ketosen. Dieser kann beim Einzeltier durch Nachweis von Ketonkörpern mittels entsprechender Teststreifen im Harn überprüft werden. Damit es gar nicht so weit kommt, sollten Sie folgende Punkte beachten.
Tipp 1: Belastungen vermeiden
Trockenstehende und Transitkühe sind besonderes stressarm zu halten. Das bedeutet: Keine Überbelegung und ein großzügiges Fressplatzangebot.
Frischlaktierende von Gruppe separieren.
Tipp 2: Kuhkomfort erhöhen
- Aufstallung der Kühe ein bis zwei Wochen vor der Abkalbung bis zwei Wochen danach auf Stroh, rutschfest, um das Aufstehen zu erleichtern
- Kühe in Abkalbeboxen oder -ställen brauchen Sichtkontakt zur Herde
- Zwölf m² Platz pro Tier im Abkalbebereich
Tipp 3: Fütterung optimieren
Zu Beginn der Laktation muss bestes Grundfutter mit hoher Energiekonzentration verabreicht werden, da die Futteraufnahme nach der Kalbung nur langsam ansteigt. Dennoch muss diese Ration eine ausreichende Struktur aufweisen. Die Kraftfuttermengen sind auf mehrere Einzelportionen zu verteilen und vorsichtig zu steigern; besser noch ist TMR einzusetzen. Zur Erzielung hoher Futteraufnahmen muss den Tieren ständig frisches Futter zur Verfügung stehen.
Tipp 4: Drenchen mit Elektrolytlösungen
Das "Auffüllen" des Pansens durch Drenchen mit Elektrolytlösungen kann ebenfalls dazu beitragen, die Häufigkeit von Stoffwechselstörungen und auch von Labmagenverlagerungen zu reduzieren.
Tipp 5: Erhöhung des Energieangebots
Eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung des Energieangebots ist der Einsatz glukoplastischer Substanzen, wie Propylenglykol, Glycerin oder Natriumpropionat.
Tipp 6: Erkrankungen frühzeitig behandeln
Erkrankungen, die zu vermindertem Appetit führen, möglichst frühzeitig behandeln: auf gesunde Klauen achten, denn eine Kuh, die beim Aufstehen und Laufen Schmerzen oder Schwierigkeiten hat, geht deutlich seltener zum Futtertisch.
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