Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Hofnachfolge ist der Motivationsmotor für Eltern. Auch unser Familienbetrieb lebt von dieser Begeisterung und ließ meine Eltern schwere Phasen ihres erfolgreichen Berufslebens leichter ertragen. Ich habe hohen Respekt vor dem, was meine Eltern geleistet haben. Sie haben nach dem Hofkauf 1968 den Betrieb konsequent weiterentwickelt. In dieser Zeit herrschte viel Zuversicht.
Vertrauen schenken
Viele meiner Klassenkameraden aus Grundschulzeiten sind Landwirte! Wenn ich mich heute mit ihnen unterhalte, kommt sehr häufig die Aussage: „Zum Glück werden unsere Kinder nicht Landwirte!“
Woher kommt dieser extreme Wandel? Bei vielen Berufskollegen merke ich eine gewisse Müdigkeit beziehungsweise Resignation. Ausgelöst wurde und wird dies durch den extremen Zuwachs an unverständlichen Vorschriften und Verordnung. Mir selber ergeht es genauso. Die mit und für die Natur lebende Landwirtschaft wird immer mehr in eine feste Form aus Auflagen und direktiven Mechanismen gepresst. Landwirtschaft braucht die Freiheit, auf das Wetter reagieren zu können, ohne das Amt fragen zu müssen, ob die Maßnahme erlaubt ist. Ich denke da zum Beispiel ans Güllefahren bei Frost auf Kleiboden. Wir Landwirte haben eine hervorragende Ausbildung, die es uns ermöglicht, entsprechend der „guten fachlichen Praxis“ zu handeln. Politik und Gesellschaft müssen uns Landwirten mehr Vertrauen schenken, um die Begeisterung der jungen Leute für diesen Beruf wieder neu zu entfachen! Denn schließlich ist Deutschland ohne Landwirte wie Fußball ohne Ball!
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