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Umfrage

Sollen Anbindehalter weniger Milchgeld erhalten?

Anbindehaltung-Rind-Milchkuh

Die Anbindehaltung steht in der Kritik. Die Lösung der Molkereien: weniger Milchgeld. Die agrarheute-User sind sich einig: Das ist nicht fair. Wie sie in unserer Umfrage abgestimmt haben, lesen Sie hier.

am Freitag, 25.06.2021 - 09:40

Ist es fair, dass Anbindehalter weniger Milchgeld erhalten?

Nein, es nicht richtig, gesetzeskonforme Milch aus genehmigten Ställen zu diskriminieren
23% (593 Stimmen)
Nein, Anbindehaltung ist zwar ein Auslaufmodell, aber viele Landwirte haben keine andere Wahl.
30% (798 Stimmen)
Nein, die meisten dieser Betriebe werden aufhören, da es ihnen an Zukunftsperspektiven oder Nachfolgern fehlt. Es bringt nichts sie "abzustrafen".
23% (605 Stimmen)
Ja, die Anbindehalter sollten aussteigen oder in andere Haltungsformen investieren.
4% (113 Stimmen)
Ja, die Anbindehaltung entspricht nicht den aktuellen Haltungsstandards. Dass Anbindehalter ebenso viel Geld erhalten wie Milchviehhalter, die ihren Tieren mehr Tierwohl bieten, ist unfair.
11% (292 Stimmen)
Die Entscheidung sollten nicht die Molkereien treffen. Es muss eine politische Entscheidung getroffen werden, die Landwirten Zukunftsperspektiven bietet.
8% (220 Stimmen)
Stimmen gesamt: 2621

Anbindehaltung - das sagen die agrarheute-Leser

Auch unter den agrarheute-Lesern wird die Anbindehaltung stark diskutiert. "Einerseits möchte der Verbraucher die bäuerliche kleinstrukturierte Landwirtschaft und keine großen Betrieben mit mehreren Hundert Tieren, aber andererseits findet er die Anbindehaltung schlimm, die genau diese kleinen Beitriebe mit wenig Vieh meist noch haben", meint ein Leser.  "Bewegung braucht jedes Lebewesen. Die angebundenen Tiere sterben still, weil sie in der Öffentlichkeit nicht gehört werden in ihren Verschlägen!", ist ein anderer Leser überzeugt.

"Ich kenne einige Betriebe, die in den letzten Jahren aufgegeben haben oder gerade aufgeben, die eben nur 15 oder 20 Kühe hatten. Da kann man keinen Laufstall für 30 Kühe bauen. Die Marktwirtschaft führt nun einmal dazu, dass nach der Milchquote jeder so viel Milch produzieren kann, wie er will und dann kommt es zu Marktpreisen, die eben für viele nicht wirtschaftlich sind. Das ist das Spiel des Marktes. Auf der Strecke bleiben dann die kleinen Betriebe, die eben keine Größeneffekte für die Rationalisierung nutzen können", kommentiert ein Leser den Beitrag Anbindehalter sterben still auf agrarheute.com. 

Für einen weiteren Kommentatoren ist es nicht hilfreich, wenn die landwirtschaftliche Branche den Gegner im Rest der Gesellschaft sucht. Das helfe nicht, die Probleme zu lösen - weder in der Landwirtschaft noch in der Gesellschaft: "Diese ewige Schwarz-Weiß-Malerei und die tiefen Gräben helfen uns nicht weiter, die Probleme der Landwirtschaft UND der Gesellschaft zu lösen. Leider befeuern einige agrarheute-Redakteure diese Stereotypen."

In der agrarheute Facebook-Gruppe für agrarfrauen wurde  dieses Video geteilt. Viele der Agrarfrauen kennen das Problem aus ihrer Nachbarschaft oder sind sogar selbst betroffen. Eine Userin schreibt: "An sich ist das nix besonderes. Ich bin in der Nachbargemeinde aufgewachsen. Als Kind gab es noch über 40 Kuhbauern mit 30 Kühen im Stall in unserer Gemeinde. Heute sind es weniger als zehn. Dafür hat jeder von ihnen mindestens das Doppelte an Kühen mit besserer Leistung im Boxenlaufstall stehen."