Im Osten Protugals liegt die Kleinstadt Fronteira. Hier im portugiesischen Alentejo liegt der Betrieb von Marc de Boer – gesäumt von Olivenbäumen und weitläufigen Wiesen. Marc de Boer ist 25 Jahre alt und Niederländer. In der Heimat führt sein Bruder gemeinsam mit seinem Vater den elterlichen Milchviehbetrieb. Für Marc ergab sich im vergangenen Jahr die Chance, den Betrieb in Fronteira zu übernehmen. „Ich bin allein nach Portugal gekommen und konnte mit Unterstützung den Betrieb kaufen“, sagt er. Ein großer Schritt sei das gewesen, aber er bereut diese Entscheidung nicht.
Leistungsfähige und robuste Kühe: Junglandwirt setzt auf Kreuzungszucht

Junglandwirt sieht Kreuzungszucht als Erfolgsrezept
„Bei der Kreuzungszucht machen wir uns den Heterosiseffekt zunutze“, erklärt Marc de Boer. Um das zu erreichen, werden zwei reinerbige Eltern unterschiedlicher Rassen mit- einander gekreuzt. Die daraus hervorgehenden Nachkommen, die so genannte F1-Generation, sind deutlich leistungsfähiger als ihre Eltern.
Kreuzt man diese Nachkommen mit einer der Ausgangsrassen, spricht man in der Zucht von einer Rückkreuzung. Werden immer zwei Rassen miteinander gekreuzt, tritt der höchste Grad der Heterosis in der ersten Nachkommengeneration auf. Das höhere Leistungsniveau geht in der folgenden Generation wieder zurück. Werden F1-Kreuzungstiere untereinander gekreuzt, reduziert sich die Heterosis in der Generation F2 im Vergleich zur F1-Generation.
In der F3-Generation steigt der Heterosiseffekt wieder an. In einer 3-Rassen-Kreuzung bleibt der Heterosiseffekt innerhalb der Generationen höher. Auch hier wird die erste Generation F1 genannt. Diese Tiere werden jedoch nicht mit einer der Ausgangsrassen zurückgekreuzt, sondern mit einer weiteren Rasse angepaart.
Werden die Rinder in der Rotation Holstein, Rotvieh und Montbéliarde gekreuzt, bleibt der Heterosiseffekt in den ersten zwei Generationen bei 100 Prozent (siehe Kasten „Anpaarung im Wechsel“). In der dritten Generation erfolgt die erste Rückkreuzung auf Holstein. Dann sinkt der Heterosisgrad aufgrund des weiteren Generationsintervalls zur Ausgangsrasse Holstein aber nicht mehr auf 50 Prozent, sondern pendelt sich bei rund 85 Prozent ein.
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