"Wir gehen davon aus, dass sich die Betriebe in den nächsten Jahren zunehmend weiter vergrößern werden", so Lassen in ihrer Einschätzung zum "weiter beschleunigten" Strukturwandel. Wie sich die regionale Wettbewerbsfähigkeit in Zukunft entwickle, sei losgelöst von den herrschenden Rahmenbedingungen nicht zu beantworten. In der Vergangenheit habe man eine Konzentration auf den Grünlandstandorten gesehen. Man wisse aber auch um die Vorteile der Ackerbaustandorte für die Milchproduktion, wie eine bessere Mechanisierung der Fläche und eine flexiblere Futterbauplanung.
Mangel an qualifizierten Personal
"Solange die Marktfruchtpreise für Getreide sehr niedrig sind, haben wir einen Vorteil auf den Ackerbauflächen. Wenn die Preise für Getreide sehr hoch sind, sind die Opportunitätskosten so hoch, dass sich die Milchproduktion weiter im Grünland konzentrieren wird", sagte Lassen voraus. Aktuell sei Landverfügbarkeit das "Wachstumshemmnis Nummer Eins". Daneben sei die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften ein großes Problem. "Wir sehen, dass viele Betriebe gerade in den alten Bundesländern in den nächsten Jahren in die Größenordnung hineinwachsen, dass sie eine erste Arbeitskaraft brauchen", so Lassen. Diese müsse dann aber auch alle Aufgaben mitübernehmen.
Langfristig rechnet Lassen bei starken Schwankungen mit einem Milchpreis von um die 27 Cent. "Wir werden nicht das letzte Mal die 18 Cent gesehen haben", ist sie sich sicher. Darauf müssten sich die Milcherzeuger einstellen.
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