In Waldfeucht in Nordrhein-Westfalen müssen rund 500 Rinder geschlachtet werden: In einem Milchviehbestand und einem kooperierenden Aufzuchtbetrieb ist die Tierseuche BHV1 (Bovine-Herpesvirus-Typ1-Infektion) festgestellt worden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Das Veterinäramt des Kreises Heinsberg hat in Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium eine so wörtlich „Bestandsauflösung durch Schlachtung“ verfügt. Um eine Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern, wurden Untersuchungen in den benachbarten Betrieben durchgeführt.
Ursache des BHV1-Ausbruchs bisher unklar
Amtstierarzt Dr. Hans-Helmut Ahlborn erklärte zu dem BHV1-Ausbruch: „Warum dieser erneute Fall nach 2017 und 2018 aufgetreten ist, lässt sich bisher nicht erklären.“ Nach wie vor würden immer wieder vereinzelt BHV1-Fälle auftreten, obwohl Deutschland offiziell als BHV1-frei gelte.
Zuletzt ist die Tierseuche im Juni 2018 in einem Milchviehbetrieb mit 260 Tieren im Stadtgebiet Heinsberg ausgebrochen. Agrarheute berichtete. Auch davor hat es schon BHV1-Ausbrüche in Heinsberg gegeben. „Den ersten BHV1-Fall hatten wir im Jahreswechsel 2017/2018“, sagte der Pressesprecher vom Kreis Heinsberg, Ulrich Hollwitz, gegenüber agrarheute. Zwei weitere Fälle traten im Frühjahr 2018 auf.
BHV1: Ungefährlich für Menschen
Bei der BHV1 handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche. Treten klinische Erscheinungen auf, äußern sich diese in Form von Fieber, Nasenausfluss, Bronchitis und Milchrückgang. Die Übertragung erfolgt meist direkt von Tier zu Tier, kann aber auch indirekt zum Beispiel über Personen, Kleidung, Gerätschaften oder Instrumente erfolgen.
Der BHV-Erreger ist ein Herpes-Virus der Rinder, das für den Menschen ungefährlich und nicht ansteckend ist. Das Fleisch und die Fleischprodukte der geschlachteten Tiere können bedenkenlos verzehrt werden.