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Stallbau

Bitte vermeiden: Diese 5 Stallbaufehler kosten Geld und Nerven

So mancher Baufehler beim Stallbau fällt leider erst auf, wenn die Herde schon ein paar Woche oder Monate im neuen Stall steht.
am Dienstag, 28.02.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Egal ob Neu- oder Umbau – Fehler beim Stallbau kosten Geld und Nerven: diese 5 Fehler zeigen, worauf Sie schon vor und während des Baus achten sollten.

So vielfältig wie die einzelnen Milchviehbetriebe in Deutschland, sind auch die Pläne und Umsetzungen im Bereich Stallbau. Ein Stall muss an die betrieblichen Strukturen, zukünftige Entwicklungswünsche und Standortoptionen angepasst werden. Vor einem Neu- oder Umbau sollte deshalb jeder Landwirt all seine Wünsche, Voraussetzungen und Gedanken sammeln und dann zusammen mit Planungsbüro und Stallbaufirmen in einen Stall gießen. Das letzte Wort und damit die Verantwortung sollte aber immer beim Bauherren liegen. Deshalb ist es wichtig, auch mögliche Baufehler im Blick zu behalten. Wir haben für Sie einmal fünf einen Blick aufgelistet.

Fehler 1: Standort auf Gedeih und Verderb nach vorhandenen Güllebehältern und Siloanlagen auswählen

Oft geben bestehende Gebäude, Siloanlagen und Güllebehälter den Standort für einen neuen Stall vor. Das führt meist zu einem Eingehen von Kompromissen in der Standortwahl. Dabei mit einbezogen werden sollten aber trotzdem immer folgende Blickpunkte: Verbaue ich mir mit dieser Standortwahl zukünftige Entwicklungsschritte, reicht der zur Verfügung stehende Raum aus, um einen Stall mit reibungslosem Kuhverkehr inkl. der aktuellen oder zukünftigen Melktechnik zu realisieren, ist eine Stallausrichtung an diesem Standort für eine möglichst optimale natürliche Querlüftung möglich, und ist ausreichende Wendeplatz vor dem Stallgebäude machbar.

Fehler 2: Gülleseen vermeiden

Bei planbefestigten Laufflächen muss darauf geachtet werden, dass der Schieber einmal öfter läuft als auf Spaltenböden. Wichtig dabei ist auch: spart man an der Anzahl an Abwurfschächten, führt das zu Gülleseen, die vor den Schiebern hergeschoben werden. Sie sorgen für stärker verschmutzte Klauen, was sich langfristig nachteilig auf die Klauengesundheit auswirkt.

Fehler 3: Sackgassen im Kuhverkehr nicht unterschätzen

Egal ob Um- oder Neubau - Sackgassen im Kuhverkehr sollte unbedingt vermieden werden. Dazu müssen die Übergänge optimal platziert oder ein zusätzlicher eingeplant werden. Sackgassen können auch dann entstehen, wenn die Übergänge zu schmal und mit einer Tränke oder Kuhbürste geplant werden. Dort stehende ranghöhere Tiere verursachen dann Sackgassen. Wichtig ist das vor allem in Bezug auf die Milchleistung. Denn norwegische Wissenschaftler stellten fest, dass Kühe in Ställen mit Sackgassen weniger Milch geben.

Fehler4: Sparen am Abkalbebereich

Kalbende Kühe brauchen Ruhe, auch in der Abkalbebox. In zu kleinen und damit überbelegten Buchten geraten gerade rangniedere Kühe durch die anderen Tiere in Stress. Das führt zu Problemen im Geburtsverlauf, zu Schwergeburten und schlechtem Nachgeburtsverhalten. Auch die Verletzungsgefahr für das Kalb durch die anderen Kühe steigt. Deshalb sollte die Größe der Abkalbebucht an die Herdengröße angepasst und mit min. 13m2 pro Tier kalkuliert werden.

Fehler 5: Lichtplatten ja, aber nicht willkürlich

Helle Ställe, Lichtplatten und Lichtfirste sorgen zusammen mit den offenen Seiten für viel natürliches Licht im Stall. Allerdings ist für das Tierwohl entscheidend, wo die Lichtplatten sitzen. Sie einfach unbedacht im Stall zu verteilen, wirkt sich nachteilig auf die Boxenbelegung aus. Die Leichtreihe sollte so geplant werden, dass die darunter liegenden Boxen nicht die vollkommene Nachmittagssonne abbekommen. Diese Liegeboxen oder auch ganze Stallbereiche werden von den Kühen gemieden. Besonders Tiere mit dunklem Fell leiden unter dieser Wärmebelastung. Hitzestress ist die Folge.

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