Verlauf des Blauzungenvirus
Die Blauzungenkrankheit vom Typ BTV-4 hat sich seit dem Jahr 2014 über den Balkan Richtung Nordwesten ausgebreitet. In Österreich wurden bereits Ende 2015 neue Fälle der Viruserkrankung festgestellt. Im Jahr 2016 waren bisher im Wesentlichen die Nachbarländer Italien, Slowenien, Kroatien und Serbien betroffen bei der hauptsächlich Rinder und Schafe, aber auch vereinzelte Ziegen- und Muflonbetriebe betroffen waren. Die gemeldeten Ausbruchsorte lagen zum Teil weniger als 150 km von der deutschen Grenze entfernt. Seit Anfang des Jahres wurden sechs BTV-4-Ausbrüche und zwei BTV-1-Ausbrüche in Italien gemeldet.
In Frankreich grassiert die Blauzungenkrankheit vom Typ BTV-8 seit August 2015. Die Anzahl der gemeldeten Fälle stieg im Herbst 2016 stark an, wodurch es zu einer Ausdehnung des betroffenen Gebiets kam.
Blauzungenkrankheit breitet sich aus
Obwohl derzeit nur wenige Ausbrüche gemeldet werden, gehen die Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) davon aus, dass die Anzahl in den kommenden Wochen und Monaten wieder ansteigen wird. Wie sich die Zahlen in Frankreich und Italien weiterentwickeln, werden die nächsten Monate zeigen, so die Forscher.
Auswirkungen auf Deutschland
Auch wenn die aktuellen Virusausbrüche von BTV-8 und BTV-4 nur wenig ausgeprägte Krankheitssymptome aufweisen, ist laut Experten ist die klinische Überwachung für die Früherkennung besonders wichtig. Auf folgende Symptome sollten Sie achten:
- Fieber, Entzündung der Schleimhäute, Geschwüre und Nekrosen sowohl auf der Haut als auch im Schleimhautbereich, an Lippen, Nase, Zitzen und Euter, Ödeme im Kopfbereich und an den Gliedmaßen sowie Atembeschwerden.
- Sollten Sie solche Symptome bei Ihren Tieren feststellen, gilt es umgehend den Bestandstierarzt zu benachrichtigen.
Gegen Blauzungenvirus impfen
Auch wenn Deutschland als offiziell frei von dieser Tierseuche gilt, empfiehlt das FLI empfängliche Tiere gegen BTV-8 und BTV-4 impfen zu lassen. Insbesondere bei Schafen und Ziegen führt der Virus zu schweren Erkrankungen bis hin zu Todesfällen. In einigen Bundesländern werden die Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit finanziell unterstützt.
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