Wiseman Dairies verlor an der Börse innerhalb eines Tages rund 120 Millionen Euro an Wert. Aufgrund des "harten Wettbewerbs " erwartet der Frischmilch-Spezialist in den nächsten sechs Monaten einen Gewinnrückgang um 8,4 Millionen Euro. Bis Ende März 2012 soll das Ergebnis 19,1 Millionen Euro niedriger ausfallen, als ursprünglich erwartet.
Der Absturz der Wiseman-Papiere setzte auch die Aktie des Konkurrenten Dairy Crest unter Druck. Die Notierung gab um etwas mehr als sechs Prozent nach. Ursache für die angespannte Gewinnsituation der Molkereien ist vor allem die Preisschlacht im Einzelhandel.
Frische Trinkmilch für 0,66 Euro je Liter
Marktführer Tesco und Wettbewerber ASDA läuteten Mitte September eine neue Runde ein. Beide bieten frische Trinkmilch im typischen 4-Pint-Gebinde für umgerechnet 0,66 Euro je Liter. Trotz der sinkenden Verbraucherpreise haben die Milchverarbeiter im Sommer begonnen, etwas höhere Erzeugerpreise zu zahlen, um den Rückgang des Milchaufkommens in Großbritannien zu stoppen. Auch Einzelhändler Tesco erhöhte den Auszahlungspreis für seine vertraglich gebundenen Produzenten.
Wettbewerb wird sich kaum entspannen
Der Wettbewerb dürfte in den nächsten Jahren nicht nachlassen. Die dänische Großmolkerei Arla Foods wird in Aylesbury bei London ein neues Werk mit einer Jahreskapazität von eine Milliarde Liter Milch aufbauen. Der Betrieb soll 2012 aufgenommen werden. Außerdem gab Arla bekannt, eine Minderheitsbeteiligung an Westbury Dairies Limited, einem Gemeinschaftsunternehmen der Molkereien First Milk und Milk Link, zu erwerben. Westbury Dairies ist ein modernes Werk zur Produktion von Magermilchpulver und loser Butter. Mit der Kooperation wollen die beteiligten Molkereien eine möglichst kostengünstige Verarbeitung von saisonalen Übermengen sicherstellen. (aiz)
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