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Milchproduktion

Britischer Bauernverband entwickelt Muster-Milchvertrag

am Montag, 21.09.2009 - 15:42 (Jetzt kommentieren)

London - Der britische Bauernverband hat einen eigenen Muster-Milchvertrag entwickelt, in dem er auf das sich verändernde Wettbewerbsumfeld eingeht.

Kernpunkte in dem vergangene Woche bei einem Milchkongress in Stoneleigh Park vorgestellten Papier ist ein Anhang mit Möglichkeiten zur Preisstrukturierung. So kann dort zwischen einem Festpreis und einer Preisformel gewählt werden. Der NFU-Milchausschussvorsitzende Gwyn Jones sprach von einigem Fortschritt seit der Entwicklung des ersten NFU-Muster-Vertrages im Jahr 2007. Die meisten heutzutage benutzten Kontrakte führten aber nicht zu einer wechselseitig austarierten Geschäftsbeziehung zwischen Käufer und Anbieter. Häufig seien Rechte und Pflichten stark zugunsten des Aufkäufers gestaltet. Jones sieht aber auch einen Mentalitätswechsel bei den Milchverarbeitern. Die fortschrittlich denkenden Käufer betrachteten den aktuellen Zustand als nicht haltbar und sähen die Vorteile des NFU-Ansatzes. Es gebe aber noch viel Arbeit. Der Muster-Vertrag soll für jegliche Geschäftsbeziehung auf dem Milchmarkt nutzbar sein, wobei Erzeugerorganisationen noch Veränderungen einbringen können.

Quote im letzten Jahr um bis zu zehn Prozent unterliefert

Schockwellen hatte vor einigen Wochen die Pleite von Dairy Farmers of Britain (DFoB) als einer der größten Milchgenossenschaften im Land verbreitet. Dies sei eine schmerzhafte Lektion zur Verwundbarkeit der Milcherzeuger gewesen, resümierte NFU-Präsident Peter Kendall. Der NFU bietet zudem Vertragsberatung, den sogenannten „Contract Health Check“, für seine Milchvieherzeuger an. Die Branche ist von stetigen Produktionsrückgängen in den vergangenen Jahren geprägt, was dazu geführt hat, dass die dem Land zustehende Milchquote um bis zu zehn Prozent unterliefert wurde. Auch in diesem Milchwirtschaftsjahr ist keine Besserung der Lage in Sicht. Trotz Quotenerhöhung lag die Anlieferungsmenge von März bis August 2009 mit 5,62 Milliarden l um 0,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. (AgE)

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