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CO2-Bilanz Kuh: Welche Rinderrasse ist am klimafreundlichsten?

Kuh-Klaue-Matsch-Abdruck
am Donnerstag, 02.12.2021 - 05:00

Warum die Ökobilanz der Kühe nicht so schlimm ist, wie allgemein verbreitet wird, und welche Rinderrasse als klimafreundlicher als andere gilt, lesen Sie hier.

Wiederkäuer erzeugen Treibhausgase. Das ist von der Natur her so eingerichtet und lässt sich nicht einfach abstellen. Aus diesem Grund gelten pflanzliche Nahrungsmittel als wesentlich nachhaltiger. Schließlich ist der Produktionsweg bei den pflanzlichen Alternativen deutlich kürzer im Gegensatz zur Kuhmilchgewinnung. Doch wie klimaschädlich ist Kuhmilch?
Um das zu klären, gibt es den sogenannten CO₂-Fußabdruck. Er gibt an, wie viel Treibhausgasemissionen bei der Produktion von 1 kg eines Lebensmittels entstehen. Neben Kohlendioxid (CO₂) werden insbesondere Methan (CH₄) und Lachgas (N₂O) berücksichtigt und mittels Umrechnungsfaktoren als CO₂-Äquivalente angegeben. Der errechnete Wert gibt an, wie viel das Produkt zum Treibhauseffekt beiträgt, sprich welche mittlere Erwärmungswirkung der Erdatmosphäre es über einen bestimmten Zeitraum bewirkt.
Das Treibhauspotenzial von Methan liegt bei 28, das von Lachgas bei 265. Das bedeutet das 1 kg Lachgas ein 265-mal so großes Erderwärmungspotenzial hat wie 1 kg Kohlendioxid und damit 265-mal so stark zum Treibhauseffekt beiträgt.
Um den CO₂-Fußabdruck eines Lebensmittels zu berechnen, müssen alle Emissionen entlang der gesamten Erzeugerkette betrachtet werden. In der Milchproduktion schließt dies die Futtererzeugung, den Transport und die Lagerung, die Tierhaltung und die dazugehörige Pansenfermentation, die Milchgewinnung und -lagerung, die Fermentationsprozesse bei der Güllelagerung sowie weitere Emissionen aus dem Boden nach der Gülleausbringung ein.

VERSCHIEDENE EMISSIONSQUELLEN

Bei der Entstehung der Emissionen lässt sich zwischen zwei Arten unterscheiden: den betriebsmittel- und den tierbedingten Emissionen.
Erstere hängen von der Intensität des Landbaus und dabei vor allem von der Düngungsintensität ab. Bereits die Ertragshöhe im Pflanzenbau oder im Grünland beeinflusst die später zu berücksichtigenden Emissionen in der Milchproduktion.
Zweitere entstehen hingegen als unvermeidbare natürliche Nebenprodukte, wie der mikrobiellen Fermentation im Pansen von Wiederkäuern in Form von Methan (CH₄). Milchkühe scheiden, wie alle Lebensmittel liefernden Wirbeltiere, selbst kein Lachgas aus.
Etwa 90 Prozent des in die Atmosphäre gelangenden N₂O wird im Boden bei der mikrobiellen Umsetzung aus Nitrat und Ammonium gebildet. Wahrscheinlich führen die hohen Stickstofffrachten zu den hohen Lachgasemissionen.
Verschiedene Studien legen nahe, dass die Produktion eines Liters Kuhmilch so klimaschädlich ist wie das Verbrennen eines Liters Benzin – nicht zuletzt, weil die Wiederkäuer beim Verdauen Methan freisetzen. Gerade bei dieser Berechnung wurden jedoch in der Vergangenheit Fehler gemacht. Bei der Kuh wurden sämtliche Emissionen der Milch-, Dünge- und Fleischproduktion mit eingerechnet. Hingegen wurde beim Auto nur die Fahrleistung über ein Jahr betrachtet. Wird die Berechnung bei beiden gleichgestellt, sieht es schon ganz anders aus. Damit trägt der Verkehr in Deutschland zu etwa 19 Prozent zu den Gesamtemissionen bei und die Rinderhaltung lediglich zu 3 Prozent.

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