Die Geburt im Blick behalten
Ein unkomplizierter Start ins Leben fängt schon mit der richtigen Geburtsvorbereitung an. Zunächst muss der Abkalbestall sauber und trocken sein. Zudem muss der Geburtsverlauf regelmäßig kontrolliert werden. In der Regel dauert es bei einer Kuh nicht länger als 3 Stunden vom Platzen der Fruchtblase bis zur Geburt des Kalbs. Bei einer Färse sollten es nicht mehr als 6 Stunden sein.
Muss Geburtshilfe geleistet werden, sollten folgende Dinge griffbereit liegen:
- zwei Eimer sauberes Wasser,
- Seife zum Reinigen des Afters und der Scham der Kuh sowie der Hände und der Arme des Helfers,
- Gleitmittel zum Einschmieren des Geburtswegs sowie der Hände und der Arme des Helfers,
- zwei saubere Geburtsstricke oder -ketten,
- mechanischer Geburtshelfer für den Notfall,
- ein Eimer eiskaltes Wasser, um gegebenenfalls die Atmung des Kalbs zu stimulieren,
- eventuell eine Akupunkturnadel, um notfalls die Atmung des Kalbs anzuregen,
- Jod zur Nabeldesinfektion.
Unterstützung direkt nach der Geburt
Achten Sie darauf, dass das Kalb frei Luft holen kann und entfernen Sie gegebenenfalls den Schleim aus den Atemwegen. Falls nötig, stimulieren Sie die Atmung. Einen Eimer kaltes Wasser über den Brustkorb gießen hilft meistens sehr gut. Eine weitere Möglichkeit ist das Setzen einer Akupunkturnadel. Der Punkt hierfür befindet sich etwa zwischen den Nasenlöchern.
Sobald das Kalb selbstständig atmet, den Nabel mit Jod behandeln und das Kalb mit sauberem Stroh trocken reiben. Nach der Trennung von der Mutter, das Kalb in einem trockenen und gut eingestreuten Stall unterbringen. Wärmelampen können helfen das Fell zu trocknen.
Danach noch die Ohrmarken einziehen und die Geburt registrieren.
Die ersten Lebensstunden des Kalbs
Nicht nur die Unterbringung spielt eine wichtige Rolle bei der Kälberaufzucht, sondern auch die Fütterung. Innerhalb von 2 Stunden muss das Kalb 2 l hochwertige Biestmilch erhalten. Innerhalb der ersten zwölf Lebensstunden bekommt das Neugeborene insgesamt 4 l Kolostrum.