Wie die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen am vergangenen Freitag berichtete, wurde den Molkereien zwischen Ems und Elbe in der Woche zum 20. September 2009 insgesamt 96.117 Tonnen Milch angedient, das waren 0,3 Prozent weniger als eine Woche zuvor.
Das Niveau der gleichen Vorjahreswoche wurde damit aber um 3,2 Prozent übertroffen. Im Norden beteiligten sich die Bauern so gut wie gar nicht am Milchstreik. Deutlicher ging das saisonale Aufkommen in Nordrhein-Westfalen mit einem Minus von 1,1 Prozent zurück, womit der entsprechende Vorjahreswert um 8,2 Prozent überschritten wurde.
Anlieferungen gesunken
Aus Rheinland-Pfalz wurde in der ersten Woche der Milchprotestaktionen gegenüber der Vorwoche eine saisonale Abnahme der Anlieferungen um 9,3 Prozent gemeldet. Auch in Bayern ging das Milchaufkommen zurück. In der Woche zum 13. September war den Molkereien in Deutschland 0,4 Prozent mehr Milch angedient worden als eine Woche zuvor, womit der saisonale Rückgang unterbrochen wurde. Dabei stieg das Rohstoffaufkommen in den alten Bundesländern um 0,5 Prozent sowie in Ostdeutschland um 0,1 Prozent. Der Abstand zur Vorjahreslinie vergrößerte sich wieder und betrug 1,5 Prozent.
Deutlich steigende Butterpreise
Am Markt für frische Molkereiprodukte war in Deutschland zuletzt weiterhin von guter Nachfrage die Rede. Freundlich präsentierten sich auch der Butter- und der Käsemarkt. In Hannover wurde die Preisspanne für lose Butter am 23. September auf 2,70 Euro bis 2,90 Euro pro Kilogramm angehoben, das waren 20 Cent beziehungsweise 30 Cent mehr als eine Woche zuvor. Auch abgepackte Ware verteuerte sich bei steigender Nachfrage und knappem Angebot. Die Bestände in der privaten Lagerhaltung verringerten sich in der Woche zum 20. September laut Mitteilung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gegenüber der Vorwoche um 1.909 Tonnen auf 18.978 Tonnen Butter. In den Interventionslagern Deutschlands befanden sich unverändert 9.894 Tonnen Butter.
Käsepreise ziehen leicht an
Am deutschen Käsemarkt belebte sich der Absatz zuletzt angesichts großer Veranstaltungen wie des Oktoberfestes. Bei Emmentaler-Rundlaiben blieb die Nachfragesteigerung aber leicht hinter den Erwartungen zurück. In Kempten festigten sich die Notierungen auf niedrigem Niveau. Für Edamer und Gouda konnten gleichfalls etwas höhere Preise erzielt werden. Zur Stabilisierung am Käsemarkt trugen auch teilweise gute Exportmöglichkeiten bei. Leicht im Aufwärtstrend befinden sich weiterhin die Pulvermärkte. So nähert sich der Magermilchpulverpreis in Kempten der Marke von 2 Euro pro Kilogramm. Die Preisspanne für Vollmilchpulver wurde am vergangenen Mittwoch an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse auf 2,15 Euro pro Kilogramm bis 2,25 Euro pro Kilogramm angehoben. In öffentlichen Beständen befanden sich am 20. September in Deutschland unverändert 62.974 Tonnen Magermilchpulver. (AgE)
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.