
Die Vorweide hat einige Vorteile sowohl für die Tiere als auch für die Pflanzen. Sie fördert erwünschte Gräser, Narbendichte und Trittfestigkeit und bekämpft unerwünschte Pflanzen. Sie trägt zu einer moderaten Gewöhnung der Weidetiere an den Weideaufwuchs bei. Bei einer frühen Vorweide werden die Kühe bei trockenem Wetter bereits stundenweise ausgetrieben, obwohl noch keine großen Zuwächse auf den Weiden existieren. Wie die Vorweide funktioniert, zeigen Ihnen die folgenden sechs Tipps.
Tipp 1: Beginnen Sie die Weidesaison rechtzeitig
Damit die Vorweide erfolgreich wird, sollte die Weidesaison rechtzeitig beginnen. Sobald die Grünlandflächen nach dem Winter ergrünen und die Flächen tragfähig sind, ist es an der Zeit.
Tipp 2: Überweiden Sie die Flächen stundenweise
Am Anfang sollte man die Flächen großflächig und nur stundenweise überweiden. Am besten werden für die Vorweide alle hofnahen Flächen, und auch die Flächen, die zur Silierung bestimmt sind, in die Vorweide einbezogen. Dadurch werden frühschossende Obergräser zurück gefressen und die Bestockung angeregt.
Tipp 3: Stellen Sie die Winterfütterung gleitend um
Durch die Vorweide stellen Sie die Fütterung der Tiere gleitend von der Winter- auf die Grasfütterung um. Der Grasanteil steigert sich langsam mit zunehmendem Graswachstum. Sobald sich die ersten Geilstellen bilden, endet die Vorweide. Dann können Sie sich dafür entscheiden, welche Flächen weiter beweidet und welche künftig zum Schnitt genutzt werden sollen.
Tipp 4: Bekämpfen Sie Unkraut indirekt
Die Rosettenblättchen des Ampfers zeigen sich bereits ganz früh nach Vegetationsbeginn und werden dann bereits im Rahmen der Vorweide verbissen, was die Ampferpflanzen erheblich schwächt. In diesem sehr jungen Stadium fressen die Kühe den Ampfer gerne.
Tipp 5: Nachsaat während der Vorweide anwenden
Während der Vorweide können Landwirte auf Weideflächen mit Maulwurfshaufen und lückigen Narben eine gezielte Nach- beziehungsweise Übersaat mit der Qualitätsstandardmischung GV mit oder ohne Weißklee vornehmen.
Tipp 6: Wenden Sie die Frühjahrsweidepflege nach der Vorweide an
Kühe können vor dem Hintergrund wassergesättigter Flächen immer noch früher auf die Weideflächen ohne Schaden anzurichten als die Pflegetechnik, deshalb ist es ideal sehr zeitig mit der Vorweide zu beginnen und erst danach die Frühjahrsweidepflege wie Schleppen und Walzen durchzuführen. Auch die Kotfladen werden dann auf den geplanten Schnittflächen gleich wieder verteilt.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.