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Milchkrise

DMK-Bauern liefern weniger Milch

Milchabholung auf Bauernhof
am Mittwoch, 31.08.2016 - 09:15 (Jetzt kommentieren)

Das DMK erwartet für die kommenden Monate nun steigende Milchpreise und setzt weiterhin auf den Export.

Als Reaktion auf die anhaltende Preisschwäche an den internationalen Milchmärkten reduzieren die Bauern des DMK nach Angaben der Molkerei seit mehreren Monaten ihre Milchproduktion. Am Montag Abend blockierten Milcherzeuger die Einfahrt zur Käserei in Edewecht, um gegen die Auszahlungspreise der Molkerei zu demonstrieren. 

DMK appelliert an Politik und Handel

An die Politik gerichtet appelliert DMK dringend, die Freiheit des Marktes zu respektieren, Umsicht und Ruhe zu bewahren, gleichzeitig aber durch Liquiditätshilfen Höfe zu unterstützen, die durch die Marktkrise in einen finanziellen Engpass gekommen sind.

An den Handel appelliert DMK, in dieser Phase nicht seine Marktmacht auszuspielen, sondern aufrichtige Solidarität mit den Landwirten zu zeigen und mehr Verantwortung für eine gesellschaftliche Wertschätzung für Milch und Milchprodukte zu übernehmen.

Sparprogramm und Export

Außerdem teilt DMK mit, im eigenen Unternehmen ein Sparprogramm über alle Abteilungen hinweg gestartet zu haben. Die dadurch frei werdenden Gelder gehe laut Molkerei direkt auf die Höfe.

Als Chance für einen besseren Milchpreis forciert DMK den Export. „Mittel- und langfristig bieten die globalen Märkte nach wie vor gute Wachstumschancen“, so die Presseinformation. Als Grund gibt das Unternehmen an, dass viele Regionen der Welt aufgrund klimatischer Bedingungen nicht in der Lage sind, ihren steigenden Bedarf an Milch und Milchprodukten selbst zu decken. Diese Märkte zu erschließen sei die Herausforderung der kommenden Jahre.

Ursachen und Erwartungen

Die Ursachen für die aktuelle Milchkrise sieht DMK in der hohen Nachfrage aus Russland und aus China sowie im günstigen Futtermittelmarkt bis 2014. Beides habe zu einem starken Mengenwachstum geführt (2014 rund 10 Mrd. kg mehr Milch am Weltmarkt als im Vorjahr). Das Russland-Embargo und die Wirtschaftskrise in China sorgte dann für einen unvorhersehbaren Einbruch an den Märkten. Dem Ende der Quotenregelung in der EU schreibt DMK nur eine marginale Rolle zu.

Die aktuell anziehenden Märkte für Milchprodukte will DMK nutzen, um mit dem Handel Preisverbesserungen zu erzielen. Als genossenschaftliches Unternehmen wird DMK die dadurch erzielten Mehreinnahmen nach eigenen Angaben in Form höherer Milchauszahlungspreise direkt und in vollem Umfang an ihre Milcherzeuger weitergeben. Für die kommenden Monate erwartet DMK steigende Milchpreise.

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