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Aus der Wirtschaft

DMK: Höheres Milchgeld, mehr Eigenkapital

am Mittwoch, 19.06.2013 - 09:06 (Jetzt kommentieren)

Everswinkel/Bremen - Vor zwei Jahren ist das Deutsche Milchkontor (DMK) aus der Fusion von Humana und Nordmilch entstanden. Das junge Unternehmen ist auf Wachstumskurs, der Milchauszahlungspreis soll steigen.

Milcherzeuger im Stall
Das Deutsche Milchkontor (DMK) setzt auch im zweiten Jahr nach der Fusion von Humana und Nordmilch auf einen "nachhaltigen Wachstumskurs". Vor allem international will man Marktanteile dazugewinnen, informiert das Unternehmen.
 
Der Umsatz in 2012 lag nach DMK-Angaben bei 4,4 Milliarden Euro. Gleichzeitig konnte das Eigenkapital auf 36 Prozent erhöht werden. Im Geschäftsjahr 2012 haben die 6.240 Mitarbeiter des Unternehmens 6,6 Milliarden Kilogramm Milch  verarbeitet. Der Gewinn liegt bei rund 20 Millionen Euro.
 
Als genossenschaftlich organisiertes Unternehmen strebt DMK keine Gewinnmaximierung an, sondern einen möglichst wettbewerbsfähigen Milchauszahlungspreis für die landwirtschaftlichen Eigentümer.

Milchauszahlungspreis im Schnitt bei 31,43 Cent je Kilogramm

Der durchschnittliche Milchauszahlungspreis lag bei 31,43 Cent je Kilogramm (Cent/kg). Nach Angaben des DMK habe man damit sein selbst gesetztes Ziel erreicht und im Schnitt mehr ausgezahlt als die Vergleichsmolkereien. Gegenüber 2011 sei der Auszahlungspreis allerdings - bedingt durch volatile Einflüsse - rückläufig.
 
Getragen wird das Unternehmen von seinen Anteilseignern, die Genossenschaftsanteile gezeichnet haben. Diese erhalten eine jährliche Dividende, die - wie im Vorjahr - vier Prozent auf das gezeichnete und eingezahlte Geschäftsguthaben betragen soll. Für 2013 und die Folgejahre erwartet das Unternehmen eine weitere Verbesserung der Geschäftsergebnisse.
 
Für den Milchauszahlungspreis wird eine kontinuierliche Steigerung angestrebt. Bis Mai 2013 lag der Auszahlungspreis im Schnitt bei 33,4 Cent/kg, im Juni kletterte er auf 35 Cent/kg. Wenn die positiven Markteinflüsse anhalten, rechnet das DMK weiter mit der Möglichkeit, die Milchauszahlungsleistung zu steigern.
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Milchmarkt im 'tiefreifenden Wandel'

"Der Milchmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel: Während die Nachfrage nach Milchprodukten in Europa stagniert, steigt die weltweite Nachfrage rasant. Gefragt ist dabei Qualität 'Made in Gemany'. Daher ist das Exportgeschäft eines der Schlüsselelemente für unser Unternehmen", sagt Josef Schwaiger, Sprecher der Geschäftsführung. "Gerade Schwellenländer melden hohen Importbedarf für Milchprodukte. Diese Regionen werden sich in absehbarer Zeit nicht aus eigener Kraft mit ausreichend Milch versorgen können. Daher wollen wir uns dort engagieren."
 
Auch aufgrund der 2015 endenden Quotenregelung bahne sich ein Umbruch des Milchmarktes an. Bereits jetzt sei absehbar, dass die Märkte und die Milchpreise dann stärker schwanken werden als bisher. 
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Wir waren im Sommer 2011 auf einem Standort des DMK in Ostrfriesland zu Gast und haben uns kurz nach der Gründung über die Ziele der Genossenschaft informiert.
 
 

DMK setzt auf Internationalisierung

Um die Abnehmerbasis für seine Anteilseigner - die Milchbauern - zu verbreitern, setzt das DMK auf Export. 2012 war eine Vertriebsniederlassung in Shanghai eröffnet worden, 2013 kommen Niederlassungen in Moskau und Madrid hinzu. Zielmärkte für die Expansion seien insbesondere in Asien, den GUS- und MENA-Staaten sowie in Afrika und Südamerika. DMK-Produkte gibt es bereits in über 100 Ländern.
 
Im Geschäftsjahr 2012 wurden 37,5 Prozent des Gesamtumsatzes im Ausland erzielt. Die Basis für die erfolgreiche Internationalisierung soll mit Investitionen in die heimischen Standorte und Verarbeitungskapazitäten gelegt werden. Dafür wurden 2011 und 2012 rund 157 Millionen Euro investiert, allein 2013 sind es weitere 160 Millionen Euro. 
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Wachstumspotential sieht das DMK auch im Markengeschäft. 2012 begann der  Relaunch für die Marken MILRAM, Oldenburger und Humana Babynahrung in Markenauftritt und Verpackung. Insgesamt habe sich das Markengeschäft 2012 sehr positiv entwickelt und zum Gesamtunternehmenserfolg beigetragen. Wichtiger Wachstumspfeiler sei außerdem das Ingredientsgeschäft: Rund 20 Prozent der verarbeiteten Milch entfielen auf diesen Bereich.
 

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