„Am Wochenende hat es ganze drei Tropfen geregnet“, sagt Thomas Lippert, Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbands (BBV) aus Wunsiedel zu agrarheute. Das war es dann auch schon. „Die ersten zwei Grasschnitte konnten die Landwirte mit guten Erträgen nach Hause bringen."
„Aber es schwindet immer mehr die Hoffnung, dass wir den 3. Und 4. Schnitt überhaupt noch kriegen“, sagt Lippert. Es regnet einfach zu wenig in Hochfranken. Der Mais rollt schon die Blätter ein und das Getreide geht in die Notreife. „Gerade macht es gar keinen Spaß Landwirt zu sein."
Futterreserven sind wegen Dürre aufgebraucht
Neben der extremen Trockenheit gibt es ein weiteres Problem: die Futterreserven. „Von 2017 auf 2018 hatten wir noch Futterreserven“, sagt der BBV-Geschäftsführer. Diese seien jedoch im Winter 2018/2019 aufgebraucht worden. „Aus dem Jahr 2018 gehen wir ohne ein Gramm Futter raus.“
Mittlerweile dürfen brachliegenden Flächen für den Futteranbau verwendet werden. „Zum Glück“, sagt Thomas Lippert. „Zudem haben wir bei der Landwirtschaftsverwaltung angefragt, ob wir Zwischenfrüchte auf ökologischen Vorrangflächen anbauen dürfen.“
Das Ziel: Futteranbau. „Damit könnten wir im Herbst 2019 oder im Frühjahr 2020 noch einen Futterschnitt bekommen“, sagt der BBV-Geschäftsführer. „Wir klammern uns an jeden Strohhalm.“ Eine Zusage hat der BBV bisher nicht.
Dürre: immer mehr Kühe müssen zum Schlachter
Wegen der Dürre geben immer mehr Milchviehbetriebe einen Teil ihrer Kühe zum Schlachter. „Alle sortieren aus“, sagt Thomas Lippert. „Im Moment werden so viele Rinder von den Betrieben weggefahren. Das ist der Wahnsinn!“
Unter den Landwirten in der Region sei die Stimmung sehr bedrückt. „Bei mir war letztens einer, der hat gesagt, er würde gerne einen Bestellschein für Regen mitnehmen“, sagt der BBV-Geschäftsführer. „So makaber wird es schon.“