Das vergangene Jahr 2022 war vielerorts zu trocken. Der Mais erlitt deutliche Trockenschäden, was zu einer frühen Ernte und zu erschwerten Silierprozess führte. Diese trockengeschädigten Silagen werden nun verfüttert. Eine Studie konnte nun zeigen, dass viele Silostöcke in der Praxis aerob instabil sind und auch bei kühlen Außentemperaturen eine deutliche Nacherwärmung zeigen. Gleichzeitig konnte nachgewiesen werden, dass die Faser (NDFd)- und Stärkeverdaulichkeit dieser Silagen deutlich reduziert ist.
Milchviehfütterung: Mit Lebendhefe Nährstoffaufnahme verbessern
All diese Veränderungen erschweren die Rationsplanung. Die Silage sollte regelmäßig untersucht werden, um die Ration möglichst genau anpassen zu können. Die Verdaulichkeit der Inhaltsstoffe lässt sich dadurch allerdings nicht verbessern.
Hier können Zusatzstoffe einen positiven Einfluss bewirken. Der Einsatz einer Lebendhefe in der Ration beispielsweise nimmt aktiv Einfluss auf die Zusammensetzung der Mikrobiota im Pansen, indem sie mit unerwünschten Bakterien und Pilzen um Nährstoffe konkurrieren. Die Lebendhefe sorgt für einen Verbrauch von Restsauerstoff und schafft damit optimale Lebensbedingungen für nützliche Pansenbewohner. Zudem wird der Besatz an nützlichen Mikroben im Pansensee gefördert und die Bildung faserabbauender Enzyme verbessert.
Die Studie zeigte, dass mit der Fütterung einer pansenspezifischen Lebendhefe die Pansenpilze um 26 Prozent und die Anzahl der faserabbauenden Bakterien um 15 Prozent steigen. Dank der faserabbauenden Pilze im Pansen kann das Lignin aus dem rockengeschädigten Mais besser aufgeschlossen werden. Folglich werden Zellulose und Hemizellulose für die Mikroben besser zugänglich. Die Kuh kann mehr Nährstoffe nutzen.
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