Fromalp mit seiner Produktion von Schweizer Spezialitäten passe gut in die internationale Wachstumsstrategie von Emmi, erklärte das Unternehmen. Der Kauf helfe mit, den Export von Raclette und Fondue zu stärken. Damit werde der Milch-Absatz der Schweizer Landwirtschaft gestützt. Seit der schrittweisen Öffnung des Schweizer Käsemarktes ab 2002 hat sich die Handelsbilanz um fast 4.000 Tonnen verschlechtert. Die Importe stiegen um gut 30 Prozent, die Exporte erhöhten sich dagegen lediglich um knapp 10 Prozent.
Im liberalisierten Käsemarkt sieht sich Emmi gezwungen, gezielt im Ausland zu wachsen. Nur so könne das Unternehmen langfristig erfolgreich bleiben. Heute hat Emmi nach eigenen Angaben im internationalen Geschäft die kritische Grösse noch nicht erreicht. Die Emmi-Gruppe erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,62 Milliarden Franken. Ein Viertel davon wurde im Ausland realisiert. Erklärtes Ziel von Emmi ist es, diesen Anteil in den nächsten Jahren auf 50 Prozent zu erhöhen. Schwerpunkte sind das benachbarte Ausland, Grossbritannien und die USA.
Zollikofen bleibt ein Emmi Standort
Der Kauf muss noch von der Wettbewerbskommission abgesegnet werden. Emmi erwartet aber aufgrund der des liberalisierten Käsemarktes mit der EU keine Probleme. Das Gesuch werde in den nächsten Tagen eingereicht. Bis zum Entscheid und damit zur definitiven Übernahme von Fromalp rechnet Emmi mit bis zu sechs Monaten. Die Zukunft des Standorts Zollikofen bei Bern ist offen. Emmi will das Gebäude zwar weiterhin geschäftlich nutzen. Es könne aber sein, dass die Produktion in den nächsten Jahren zumindest teilweise in andere Emmi-Betriebe verlagert werde. Die betroffenen Mitarbeiter sollten aber in Emmi-Betrieben weiter beschäftigt werden. Bestehen bleiben soll der bisher von Fromalp geführte Betrieb in Lützelflüh BE. (lid)
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