Die Empfehlungen zur Energieversorgung von Mutterkühen werden sowohl in Umsetzbarer Energie (MJ ME) als auch in Nettoenergie-Laktation (MJ NEL) angegeben, um Milchviehhaltern den Einstieg in die Mutterkuhhaltung zu erleichtern. Es werden keine rassenspezifischen Empfehlungen gegeben, sondern es erfolgt eine Einteilung nach dem Lebendgewicht der Mutterkühe.
Eine leistungsgerechte Versorgung der Mutterkühe ist für die anzustrebende hohe Reproduktionsleistung der Kühe und für das Erzielen hoher Tageszunahmen der Kälber ausschlaggebend. Bei der Nutzung des Grünlandes in Form von Weide, Silage und Heu in der Mutterkuhhaltung treffen jedoch zwei unterschiedliche Interessenlagen aufeinander: Die extensive Grünlandnutzung und Pflege von Grünlandflächen und das Erzielen hoher tierischer Leistungen zur Sicherung der Rentabilität. Eine zielgerichtete Grünlandbewirtschaftung und Rationsgestaltung sind deshalb erforderlich. Die Empfehlungen werden in der vorliegenden Schrift abgeleitet. Als Grundlage hierzu dienten aktuelle Versuchsergebnisse und die Erfahrungen aus der Fütterungsberatung.
Umgang mit Glycerin
Glycerin wird seit einigen Jahren zunehmend als Futtermittel angeboten. Ursache dafür ist eine ansteigende Produktion von Biodiesel hauptsächlich aus Raps, bei der Glycerin als Nebenprodukt anfällt. Glycerin wird sowohl als Reinglycerin als auch als Rohglycerin angeboten. Während bei Reinglycerin der Glyceringehalt über 98 Prozent liegt, kann der Glyceringehalt im Rohglycerin deutlich darunter liegen. Futtermittelrechtlich ist Glycerin je nach Zweckbestimmung sowohl als technologischer Futterzusatzstoff als auch als Einzelfuttermittel ohne Tierart- oder Mengenbegrenzung einsetzbar.
Glycerin hat als Futtermittel nahezu ausschließlich die Funktion eines Energielieferanten. Der Energiegehalt von Rohglycerin wird vom Glyceringehalt bestimmt. Obwohl Glycerin Bestandteil von Fetten ist, liegt der Energiegehalt aufgrund des höheren Oxidationsgrades deutlich niedriger und entspricht nahezu dem von reiner Stärke. In der nun vorliegenden Stellungnahme werden die Qualitätsanforderungen und der Futterwert für den Einsatz in der Rinder-, Schweine- und Geflügelfütterung beschrieben und darüber hinaus weitere Hinweise zum Umgang mit Glycerin gegeben.
Verfütterung von Getreideschlempe
Durch die Herstellung von Bioethanol aus Getreide fällt verstärkt Getreideschlempe als Futtermittel an. Untersuchungen zeigen, dass eine Differenzierung nach Ausgangsmaterial, Konservierungsverfahren und Einsatzbereich der Schlempen erforderlich ist. Zu unterscheiden sind Schlempen auf Basis von Mais, Weizen, Weizen/Gerste und Roggen sowie nach der Konservierung Trocken- und Pressschlempen. Die Schlempen bestehen aus den bei der Vergärung verbleibenden Getreiderückständen sowie eventuellen Zusätzen an Hefen und Enzymen und deren Umsetzungsprodukten.
Die Zusammensetzung und weitergehende Qualitätsaspekte hängen darüber hinaus stark von den Prozesseinflüssen und der Prozessführung ab. Die vorliegenden Ergebnisse und damit auch die daraus abgeleiteten Empfehlungen zur Bewertung und zum Einsatz beziehen sich auf die zurzeit im Markt befindlichen Produkte. Für die nächsten Jahre ist mit einer Ausweitung der Produktion von Bioethanol zu rechnen. Dies betrifft die Anzahl an Anlagen, die Prozessführung und möglicherweise auch die Rohstoffbasis. Als weiteres Ausgangsmaterial kommen zum Beispiel Produkte aus der Zuckerrübenverarbeitung hinzu. Mit Änderungen in der Zusammensetzung und der Beschaffenheit der Schlempen ist daher zu rechnen.
Alle Empfehlungen ab sofort im Internet
Für die getrocknete Weizen- und Weizen-/Gersteschlempe liegen inzwischen umfangreiche Versuchsergebnisse vor, so dass hier eine futtermittelspezifische Empfehlung für den Einsatz bei Rind, Schwein und Geflügel erfolgt ist. Eine Fortschreibung der Daten ist für alle Schlempen und Einsatzbereiche über die Futtermitteldokumentation der DLG vorgesehen. Die Adresse lautet: http://datenbank.futtermittel.net.
Alle genannten Empfehlungen und Stellungnahmen können ab sofort im Internet unter http://www.dlg.org/futter_fuetterung.html heruntergeladen werden. Die Stellungnahme zu Glycerin kann zudem als gedrucktes gemeinsames Merkblatt von der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP), Tel.: 030/31904202, E-mail: info@ufop.de, und von DLG, Tel. 069/24788-0, E-mail: info@DLG.org, bezogen werden. (pd)
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