Die Milchanlieferungen werden im kommenden Jahr in der EU wieder stärker zulegen. Davon geht die EU-Kommission in ihrer Kurzfristprognose aus.
So sollen die EU-Milchbauern in 2018 rund 156,5 Mio. t Milch an Molkereien liefern. Das wären 1,4 Prozent mehr als in diesem Jahr. Bereits im laufenden Jahr gehen die Brüsseler Experten von einer leichten Steigerung der Milchanlieferungen um 0,7 Prozent auf 153,3 Mio. t aus.
Da die Zahl der Kühe in der EU bis 2018 weiter auf 23 Mio. Tiere abnehmen wird, zieht die Milchleistung in 2017 um 1,7 Prozent und in 2018 um 2,1 Prozent an. Für das laufende Jahr sieht die EU die Kuhzahl noch bei 23,2 Mio. Tieren.
Lagerbestände an Pulver sinken
Die höheren Milchmengen werden vor allem zu mehr Käse, Butter und Magermilchpulver verarbeitet. Das Angebot an Frischeprodukten soll indes nahezu unverändert bleiben.
Im kommenden Jahr erwartet die EU-Kommission rund zwei Prozent mehr Magermilchpulver. Da aber aufgrund der niedrigen Preise auch der Verbrauch anziehen wird, werden die Bestände von 421.000 t auf 300.000 t abnehmen. Vor allem die Interventionsbestände sollen um gut 150.000 t auf 200.000 t abnehmen. Leicht zunehmen sollen indes die privaten Lagebestände.
Buttermarkt wird besser versorgt sein
Die enge Marktversorgung bei Butter dürfte nach den EU-Prognosen 2018 zu Ende gehen. So wird das Angebot um knapp drei Prozent auf rund 2,38 Mio. t steigen. Die Bestände werden aber mit rund 65.000 t gegenüber 2017 stabil bleiben. Momentan sind aber die privaten Lagebestände nahe Null. Das erklärt die hohen Butterpreise von weit über 6.500 Euro/t.
Nachdem schon im laufenden Jahr die Käseproduktion um 2,1 Prozent auf 9,9 Miol. t zugenommen hat, soll sie in 2018 um den gleichen Prozentsatz gar auf über 10,1 Mio. t zulegen. Während der Verbaruch in der EU leicht um 1,3 Prozent auf knapp 9,6 Mio. t klettern wird, sollen die Exportmengen in Drittländer gar um 7 Prozent auf 0,9 Mio. t zunehmen. Zum Vergleich: 2017 steig die Käseproduktion voraussichtlich um 6 Prozent, im Krisenjahr 2015 gar um über 11 Prozent.
Milchpreise drohen zu fallen
Die höheren Milchmengen in der EU und weltweit könnten zu einem Druck auf die Preise im kommenden Jahr führen. So rechnen zum Beispiel die Akteure an der EEX Leipzig mit fallenden Butterpreisen, aber mit leicht höheren Erlösen für Magermilchpulver.
Unterm Strich werden sich die Verwertungen aus Butter und Magermilchpulver deutlich verschlechtern. Bis Jahresmitte 2018 könnten sie sogar unter 33 Cent/kg fallen, wie der dlz- Börsenrohstoffwert zeigt. Die durchschnittlichen Auszahlungspreise der Molkereien dürften aber darüber liegen.
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