Die EU-Milchanlieferung lag im Juli 2016 um 1,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Von Januar bis Juli 2016 war die Menge allerdings noch um 2,6 % höher als im Vergleichszeitraum 2015. Dies teilte die EU-Kommission bei der jüngsten Sitzung der Milchmarkt-Beobachtungsstelle in Brüssel mit.
Der durchschnittliche Erzeugermilchpreis konnte im August in der Union um 3 Prozent (%) auf 26,4 Cent/kg zulegen, er lag damit aber noch um 12 % unter dem Vorjahresniveau und um 22 % unter dem Fünf-Jahres-Schnitt. Laut vorläufigen Zahlen dürfte der EU-Milchpreis im September im Mittel auf 26,99 Cent gestiegen sein.
Exporte bei Molkereiprodukten gehen ins Plus
Die Kommission berichtet desweiteren, dass die Exporte von Molkereiprodukten in den vergangenen Monaten deutlich gesteigert werden konnten, insbesondere bei Käse und Butter. Von Januar bis Juli 2016 entwickelten sich die Exporte demnach wie folgt:
- Butter: +34%, Butteröl: +47 %
- Käse: +13%
- Molkenpulver: 2 %
- Magermilchpulver: -17 %
- Vollmilchpulver: -1,1 %
Insgesamt (umgerechnet in Milchäquivalent) konnten die Exporte von Molkereiprodukten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 3,5 % erhöht werden.
Käse: Exportsteigerungen in Top-Zehn-Märkten
Im Käsebereich waren Exportsteigerungen auf den zehn wichtigsten Drittlandsmärkten möglich. Die USA waren im Zeitraum Januar bis Juli der größte Abnehmer von Käse aus der EU, mit einem Mengenplus von 2 % gegenüber dem Vorjahr, gefolgt von Japan (+11 %) und der Schweiz (+4 %). Deutliche Zuwächse wurden vor allem in Saudi-Arabien (+28 %) und in Südkorea (+27 %) erzielt.
Saudi-Arabien, Ägypten und die USA waren im Beobachtungszeitraum die Hauptabnehmer von Butter aus der Union und verzeichneten auch entsprechende Steigerungen. Auch die Lieferungen in den Iran, nach Kanada, Marokko und Japan konnten erhöht werden.
Algerien wiederum war - trotz eines Mengenrückganges um 20 % - der wichtigste Kunde für europäisches Magermilchpulver. Auch China, das an der zweiten Stelle liegt, schränkte die Importe dieses EU-Produktes ein (-9 %).
Bei Vollmilchpulver ergaben sich von Janaur bis Juli 2016 mengenmäßig nur geringe Veränderungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wobei die Ausfuhren in den Oman und nach Algerien geringer ausfielen, während China (+15 %) mehr Ware einführte.
Molkereiprodukte: So entwickelten sich wichtige Exportmärkte der EU
- China gewinnt als Abnehmer für Molkereiprodukte weiter an Stellenwert. Das Reich der Mitte importierte in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 35 % mehr Butter, um 26 % mehr Käse und um 23 % mehr Vollmilchpulver als ein Jahr zuvor.
- Die USA kauften vor allem mehr Butter (+39 %).
- Russland bleibt der zweitgrößte Butterimporteur der Welt, wobei 80 % dieser Einfuhren aus Weißrussland stammen, weil die EU durch das Embargo als Lieferant nicht in Frage kommt.
- Japan führte bis Juli weiterhin im Ranking der wichtigsten Käseimporteure, gefolgt von Russland und den USA, beide mit höheren Einfuhren im Beobachtungszeitraum.
Quelle: aiz info
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