Bei der Sitzung des zuständigen Verwaltungsausschusses am vergangenen Donnerstag übernahm die Brüsseler Behörde nach mehrwöchiger Sommerpause 22.553 Tonnen Magermilchpulver in die staatliche Reserve; das war die komplette Angebotsmenge. Die EU-Bestände in der Intervention erhöhen sich damit auf 232.265 Tonnen.
Das Magermilchpulver wurde in der Spitze zu 167,90 Euro pro 100 kg übernommen. Die angebotene Preisspanne reichte von 165,00 Euro pro 100 kg bis 167,90 Euro pro100 kg. Reichlich Magermilchpulver kann zur Entlastung des EU-Marktes darüber hinaus auf Drittlandsmärkte abfließen. Im Ausschreibungsverfahren erhielten am Donnerstag 24.098 Tonnen Magermilchpulver zum Erstattungssatz von 25,80 Euro pro 100 kg den Zuschlag. Das Preisniveau blieb damit gegenüber Anfang Juli konstant.
Einbußen im Auslandsgeschäft
Angeboten worden waren der Kommission 35.173 Tonnen Magermilchpulver für den subventionierten Export. An ihrer Preispolitik hielt die Brüsseler Behörde auch auf dem Buttermarkt fest. So bekamen 5.083 Tonnen Butter zur konstanten Erstattungshöhe von 70,00 Euro pro 100 kg den Zuschlag. An Butterfett können 1.596 Tonnen mit Subventionen von 84,50 Euro pro 100 kg auf Drittlandsmärkte gehen. In die Intervention übernahm die Kommission 381 Tonnen Butter zum maximalen Preis von 220 Euro pro 100 kg. Die staatlichen Bestände vergrößern sich damit auf 79.512 Tonnen; in der privaten Lagerhaltung werden laut Kommissionsangaben derzeit 127.371 Tonnen Butter vorgehalten.
Neuseelands Exporte stark gestiegen
Wie aus den jüngsten Zahlen der Kommission deutlich wird, hat es die Europäische Union trotz Exporterstattungen schwer, dem Wiedererstarken Ozeaniens auf den Exportmärkten Paroli zu bieten. So erhöhten sich Neuseelands Butterexporte von Januar bis Juni 2009 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf fast 130.000 Tonnen. Dagegen sanken die EU-Auslandslieferungen leicht um 2,7 Prozent auf knapp 55.000 Tonnen.
Position auf den meisten Märkten aber knapp behauptet
Weitaus stärker waren aber die Einbußen der US-Amerikaner, die nur noch gut 5.900 Tonnen Butter im Ausland absetzen konnten, nach rund 37.000 Tonnen im ersten Halbjahr 2008. Ähnlich verlief die Entwicklung für EU, Neuseeland und Vereinigte Staaten bei der Ausfuhr von Butteröl. Auf dem Markt für Vollmilchpulver konnten sich die Exporteure der Europäischen Union von Januar bis Juni 2009 mit Ausfuhren von rund 240.000 Tonnen knapp behaupten. Im ersten Halbjahr 2008 hatten die Ausfuhren um rund 6 Prozent höher gelegen. Hingegen gewannen die Neuseeländer auch in diesem Segment Marktanteile hinzu und steigerten ihre Ausfuhren um 20 Prozent auf mehr als 343.000 Tonnen.
USA mit noch größeren Verlusten im Drittlandsgeschäft
Noch stärker waren die Zuwächse für Neuseeland bei Magermilchpulver mit einem Exportplus von 64 Prozent auf fast 174.000 Tonnen. Dieser Zuwachs ging vor allem auf Kosten der USA, deren Ausfuhren sich auf rund 88.500 Tonnen verringerten und damit etwa halbierten. Die Europäische Union lieferte laut Angaben der EU-Kommission von Januar bis Juni gut 95.000 Tonnen Magermilchpulver auf Drittlandsmärkte; das waren knapp 6 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die EU-Käseexporte sanken um 4,4 Prozent auf etwas mehr als 258.000 Tonnen. (AgE)
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