Das geht aus Schätzungen der Europäischen Kommission hervor, die den Fettkorrekturfaktor bereits einbeziehen. Die Entwicklungen waren aber je nach Mitgliedstaat sehr unterschiedlich.
Superabgaben: Niederlande und Dänemark müssen zahlen
Superabgaben dürften laut den allerdings vorläufigen Zahlen der Kommission wohl in den Niederlanden und Dänemark fällig werden. Deutschland, Luxemburg und Österreich sollen sich recht nah an der kompletten Quotenausschöpfung bewegen. Weit unter ihrer anteiligen Referenzmenge blieben im vergangenen Jahr unter anderem Großbritannien und Frankreich. Ein wichtiger Faktor in Frankreich war ein Milchlieferstreik, der die Produktion zwischenzeitlich durcheinanderbrachte.
Rohmilchaufkommen: 0,5 Prozent geringer als im Vorjahr
Ohne Berücksichtigung der Fettkorrektur beziffert die Kommission das an die Molkereien im Binnenmarkt angelieferte Rohmilchaufkommen im Milchwirtschaftsjahr 2009/10 auf 133 Millionen Tonnen, das sind 0,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Gleichzeitig wurde aber im Rahmen der Health-Check-Beschlüsse zur EU-Agrarpolitik die Milchquote europaweit um 1,3 Prozent auf 144,92 Millionen Tonnen erhöht.
Komplette Quotenausnutzung nur in der Theorie möglich
Während zur vollständigen Nutzung der Referenzmenge im Wirtschaftsjahr 2008/09 knapp 5,4 Millionen Tonnen Milch fehlten, dürfte sich diese Lücke vor allem aufgrund der Quotenaufstockung im zurückliegenden Wirtschaftsjahr fast verdoppelt haben. Nicht zuletzt aufgrund eines fehlenden grenzüberschreitenden Quotenhandels ist solch eine komplette Quotenausnutzung aber ohnehin nur theoretisch möglich. (AgE)
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