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Erzeugerpreise im Oktober

EU-Molkereien zahlen im Schnitt 30,03 Cent/kg Milch

am Dienstag, 08.12.2015 - 16:15 (Jetzt kommentieren)

Laut dem niederländischen Bauernverband (LTO) zahlten führende europäische Molkereien ihren Lieferanten im Oktober im Schnitt 30,03 Cent netto je kg Rohmilch. Die beiden deutschen Molkereien Müller und DMK liegen im unteren Mittelfeld.

Nach einem leichten Rückgang im September 2015 gaben die EU-Erzeugermilchpreise auch im Oktober geringfügig nach. Führende europäische Molkereien zahlten ihren Lieferanten im Schnitt 30,03 Cent netto je kg Rohmilch, das entspricht gegenüber dem Vormonat einem Minus von 0,17 Cent. Das Vorjahresniveau wurde jedoch um 5,9 Cent beziehungsweise 17 Prozent unterschritten. Dies geht aus dem jüngsten Preisvergleich des niederländischen Bauernverbandes (LTO) hervor, aus dem das aiz zitiert. Die beiden in dem Vergleich gelisteten deutschen Molkereien zahlten laut LTO wie folgt aus:

  • Müller: 26,87 Cent/kg
  • DMK: 25,19 Cent/kg

Der LTO-Durchschnittswert wird monatlich in Kooperation mit EDF (European Dairy Farmers) auf Basis der Auszahlungsleistungen von 16 großen Milchverarbeitern in Nord- und Mitteleuropa für Standardmilch mit 4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß sowie einer jährlichen Anlieferung von 500.000 kg errechnet.

Müller zahlt 0,5 Cent mehr als im Vormonat

Der Rückgang des LTO-Durchschnittwertes im Oktober ist vor allem auch auf - saisonbedingte - Preissenkungen bei französischen Molkereien zurückzuführen. Im Herbst sind dort die Erzeugerpreise üblicherweise geringer als im Sommer. So reduzierte die Molkerei Bongrain ihre Auszahlung um 0,9 Cent, Danone um 5,6 Cent, Lactalis um 1 Cent und Sodiaal um 0,8 Cent. Auf der anderen Seite führten saisonale Effekte bei den britischen Milchverarbeitern First Milk und Dairy Crest zu einem Preisanstieg um 3,4 Cent beziehungsweise 0,6 Cent.

Darüber hinaus wurde von den 16 im LTO-Vergleich erfassten Molkereien nur bei zwei weiteren Verarbeitern, darunter Müller mit plus 0,5 Cent und Arla mit plus 0,6 Cent, ein Zugewinn verzeichnet.

Die finnische Molkerei Hämeenlinnan lag mit einem Erzeugerpreis von 39,74 Cent wieder an der Spitze des LTO-Rankings, an zweiter Stelle folgte das italienische Unternehmen Granarolo, das unverändert 38,29 Cent auszahlte. Der irische Milchverarbeiter Glanbia bildete mit einem Preis von 23,99 Cent erneut das Schlusslicht. Demnach ergab sich zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Erzeugerpreis eine Differenz von 15,8 Cent.

EU-Erzeugung auf hohem Niveau

Die LTO-Experten verweisen in ihrer Analyse darauf, dass sich die Milcherzeugung innerhalb der EU auch im dritten Quartal 2015 auf einem relativ hohen Niveau befand. Im September 2015 lag sie um drei Prozent über dem Vorjahresniveau, in den ersten neun Monaten dieses Jahres war sie laut EU-Kommission in Summe um 1,5 Prozent höher.

Außerhalb Europas dürfte sich das Wachstum bei der Erzeugung laut LTO abschwächen (etwa in den USA, wo die Menge im Oktober die Vorjahreslinie nur mehr um 0,1 Prozent überschritt). In Neuseeland wurde im neuen Milchjahr, das im Juni begonnen hat, bisher eine um vier Prozent geringere Anlieferung gemeldet.

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