Dies geht aus der jüngsten Kurzfrist-Prognose ("Short-Term Outlook") der EU-Kommission hervor, wie das Agrarische Informationszentrum (aiz) schreibt. Laut dem EU-Ausblick wurden in den ersten drei Monaten (vor dem Auslaufen der Quote) 1,2 Prozent weniger Milch angeliefert. Für die weiteren neuen Monate rechent die Kommission mit einem Plus von 1,6 Prozent an Milch in der EU-28.
Während in einigen Mitgliedsländern die Milchproduktion seit Anfang April spürbar ausgeweitet wurde, bieten die Erzeugerpreise in anderen Ländern offenbar wenig Anreiz für eine höhere Anlieferung. Nachdem die russische Importsperre für Lieferungen aus der EU verlängert wurde, dürfte in den kommenden Monaten mehr Rohmilch zu Magermilchpulver sowie Butter und gleichzeitig weniger für die Käseherstellung verwendet werden, heißt es in der Prognose.
Die Erzeugermilchpreise sind in der EU bereits in der zweiten Jahreshälfte 2014 gesunken, der Rückgang hat sich Anfang dieses Jahres fortgesetzt. Nach einer leichten Stabilisierung im Februar 2015 kam es im Mai wiederum zu einem spürbaren Rückgang um 2,6 % gegenüber dem Vormonat April. Der von der Kommission errechnete Durchschnitts-Erzeugerpreis lag im Mai mit netto 30,48 Cent je kg um 19 Prozent (%) unter dem Vorjahresniveau.
Die Preisentwicklung gestaltete sich allerdings in den einzelnen Mitgliedsländern sehr unterschiedlich:
- Der stärkste Rückgang erfolgte in den baltischen Staaten, wo mittlerweile weniger als 25 Cent ausbezahlt werden.
- In anderen Ländern, zu denen auch Österreich gehört, wurde die Vorjahreslinie um höchstens 15 % unterschritten.
Im Juni 2015 dürfte der mittlere EU-Erzeugerpreis gegenüber Mai nur wenig gesunken sein, schätzt die Brüsseler Behörde, allerdings seien in einigen Ländern deutliche Einbußen registriert worden.
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