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Milchproduktion

EU rechnet mit steigender Milcherzeugung in 2014

am Freitag, 25.10.2013 - 19:23 (Jetzt kommentieren)

Brüssel - Die Milcherzeugung der EU wird in den kommenden Monaten zunehmen und auch im nächsten Jahr ein Plus aufweisen. Davon geht die EU-Kommission in ihrer jüngsten Marktprognose aus.

Sie erwartet für die EU-28 im Jahr 2014 eine Zunahme von mehr als einem Prozent (%) gegenüber dem laufenden Jahr. Für die expansiveren Tendenzen machen die Brüsseler Analysten laut Agra-Europe mehrere Faktoren verantwortlich: Nach dem ungewöhnlich nassen und kalten Winter seien die Witterungsbedingungen zuletzt in vielen EU-Staaten wieder günstiger gewesen und würden sowohl bei Rau- als auch beim Kraftfutter zu einem umfangreicheren und günstigeren Angebot im Vergleich zum Milchwirtschaftsjahr 2012/13 führen.
 
Zudem dürften die hohen Erzeugerpreise die Produktion anregen. Aus den bisher vorliegenden Viehzählungsergebnissen des Frühsommers 2013 geht hervor, dass die EU-Milchbauern erstmals seit 20 Jahren ihre Kuhherden wieder leicht aufgestockt haben, und zwar um 1,1 %.
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Höheres Rohstoffaufkommen im zweiten Halbjahr

Nachdem die EU-Milchanlieferungen an die Molkereien im ersten Quartal 2013 um 2,7 % und im zweiten um 1,2 % rückläufig waren, rechnet die EU-Kommission für das zweite Halbjahr mit einem höheren Rohstoffaufkommen. Dabei sieht sie sich durch die im Juli und August tatsächlich überlieferte Vorjahreslinie bestätigt. Im gesamten Kalenderjahr 2013 sollen die Anlieferungen in der EU-28 auf 140,4 Mio. t steigen. Das wären trotz des schwachen ersten Halbjahres um 0,2 % mehr als 2012, wobei der Zuwachs vor allem in den 15 "alten" EU-Ländern erfolgen dürfte, während insbesondere in Ungarn und Tschechien voraussichtlich weniger Milch verarbeitet wird.
 
Im kommenden Jahr dürften die Molkereien der EU mit 142,3 Mio. t um 1,3 % mehr Rohmilch übernehmen als 2013. Die nicht nur in Europa wieder steigende Anlieferung könnte nach Einschätzung der EU-Kommission auch den positiven Trend bei den Erzeugerpreisen stoppen. Dennoch dürften die Erlöse vorerst ihr überdurchschnittlich hohes Niveau halten.
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Käseerzeugung wird wieder gesteigert

Aufgrund des geringeren Rohstoffangebots haben die Molkereien der EU in der ersten Jahreshälfte 2013 weniger Milch-Basisprodukte erzeugt. Dies betraf auch die Herstellung von Käse (-0,5 %), allerdings wird die nunmehr steigende Anlieferung dazu führen, dass die Gesamterzeugung dieses Produkts im Jahr 2013 um 1 % über dem Vorjahreswert liegen dürfte. Dem gegenüber wird die Erzeugung von Milchfrischprodukten in diesem Jahr insgesamt stabil bleiben. Speziell bei Trinkmilch wird in den "alten" EU-Ländern eine Marktsättigung beobachtet, während in den neuen Beitrittsstaaten noch Verbrauchssteigerungen registriert werden.
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Der steigende Bedarf an Butterfett hat dazu geführt, dass die Butterpreise in der EU um 26 % höher als im Vorjahr sind. Die Kommission geht davon aus, dass die Produktion dieses Molkereierzeugnisses in 2013 nur um 0,7 % ausgedehnt werden kann und daher auch die privaten Butterlager deutlich schrumpfen werden. Aus der Prognose geht weiterhin hervor, dass die Herstellung von Vollmilchpulver in diesem Jahr um 2 % erhöht und jene von Magermilchpulver um 6 % verringert wird.
 
Für 2014 rechnen die Kommissionsexperten damit, dass Neuseeland im Bereich Vollmilchpulver wieder stärker am Weltmarkt vertreten sein wird und die EU-Exporte daher entsprechend geringer ausfallen werden. Dies wird voraussichtlich zu einer kleineren Produktion dieses Milcherzeugnisses (-2,7%) führen. Umgekehrt dürfte sich der Magermilchpulver-Ausstoß der Union mit einem Plus von knapp 4 % wieder erholen. 

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