Auch wenn die Milch unverändert aussieht, kann die Zellzahl erhöht sein und eine subklinische Mastitis vorliegen. Der einfach durchzuführende Schalmtest schafft nach der Kalbung und vor dem Trockenstellen schnell Klarheit. Ein positiver Schalmtest liegt immer dann vor, wenn die Konsistenz des Gemischs in den Testschalen verändert ist. Je geliger das Gemisch wird, desto höher ist der geschätzte Zellgehalt.
Mithilfe des Schalmtests soll der Anteil der Entzündungszellen, also der Leukozyten, in der Milchprobe geschätzt werden. Die Testflüssigkeit enthält Tenside, die die Zellwände der Entzündungszellen zerstören und die Zellkernbestandteile freisetzen. Diese verklumpen und werden als Schlieren oder gelartige Konsistenz sichtbar. Je stärker die Entzündung in einem Eutertviertel ausgeprägt ist, desto zähflüssiger wird das Milch-Testflüssigkeits-Gemisch.
Den Schalmtest durchführen
Für den Schalmtest werden aus jedem Euterviertel nach dem Vormelken mehrere Striche Milch gezielt in die vier getrennten Schalen der Testplatte gemolken. Dabei sollte vorsichtig gemolken werden, damit die Milch eines Euterviertels nicht in die Schale eines anderen Euterviertels spritzt.
Um die Viertel sicher zuordnen zu können, wird die Testplatte mit den einzelnen Schalen immer gleich gehalten. Beispielsweise zeigt der Stiel der Testplatte im Side-by-Side-Melkstand zum Melker. Hilfreich kann auch das Beschriften der Schalen mit den jeweiligen Eutervierteln sein. Im nächsten Schritt wird die überschüssige Milch durch langsames Kippen der Testschale bis zur 2-ml-Markierung abgegossen. Auch dabei sollte darauf geachtet werden, dass sich die Milch aus den verschiedenen Testschalen nicht vermischt. Geschieht dies, muss der Test verworfen werden.
Nach dem Abgießen der Milch wird in jede Schale gleich viel Testflüssigkeit gegeben. Durch langsames, waagerechtes Kreisen werden Milch und Testflüssigkeit vorsichtig und sorgfältig vermischt. Schon beim Vermischen sollte die Fließfähigkeit des Gemischs beobachtet werden. Fallen Unterschiede in der Fließfähigkeit auf, weist dies auf eine subklinische Mastitis hin.
Schalmtest in der Praxis
Auf vielen Betrieben wird der Schalmtest als beliebtes Mittel eingesetzt, um eine erhöhte Zellzahl im Euterviertel nachzuweisen. Vor allem beim selektiven Trockenstellen kann der Schalmtest hilfreich sein. Er gibt zwar keine Rückschlüsse auf die Ursache der Infektion, erleichtert aber das Erkennen einer subklinischen Mastitis. Zeigt der Test eine starke Reaktion, schafft eine bakteriologische Untersuchung Klarheit.
Sinnvoll ist er auch dann, wenn man spezielle Kühe regelmäßig überwachen oder den Zellgehalt nach dem Abkalben überprüfen möchte. Auch nach einer abgeschlossenen Antibiotikabehandlung kann man den Erfolg mithilfe eines Schalmtest nach gut 14 Tagen erneut kontrollieren.
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