Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Profi mit Profil

Eutergesundheit: Zellzahlen von 180.000 auf 68.000 gesenkt

PmP-Eutergesundheit-Malte-Borchers
am Donnerstag, 05.05.2022 - 10:00

Malte Borchers setzt neben Weidegang und Futterhygiene auf innovative Ideen, um seine Kühe gesund zu halten – ein Gesamtkonzept, das ihn zum Gewinner beim Preis der Tiergesundheit gemacht hat.

Soweit das Auge reicht, erstrecken sich die Grünlandflächen hinter dem Hof im ostfriesischen Friedeburg. Von April bis Oktober findet das Leben der 100 Milchkühe auf dem Betrieb von Malte Borchers fast ausschließlich auf der Weide statt. „Wir haben hier gut 40 ha arrondierte Grünlandfläche in unmittelbarer Nähe zum Betrieb“, erzählt der Junglandwirt.

Insgesamt bewirtschaftet er 110 ha, vondenen gut 80 Prozent aus Moor- und Marschböden bestehen. „Für uns ist die Weidehaltung der zentrale Punkt auf dem Betrieb. Allein 40 Prozent unserer Fläche sind nicht ackerfähige Marschböden, die wir nur als Grünland nutzen können“, sagt Malte Borchers. Innovation und nachhaltige Bewirtschaftung sind dem 32-Jährigen sehr wichtig. Seit er den Betrieb 2016 übernommen hat, setzt er auf das System Weide und optimiert die Betriebsabläufe nach und nach.

„Aufgrund der wirtschaftlichen Situation kam ein Neubau für mich in den letzten Jahren nicht infrage. Wir haben daher immer versucht, den Betrieb mit smarten Investitionen voranzubringen“, erzählt der Landwirt. In den vergangenen Jahren hat er in eine Sense-Hub-Anlage investiert und die alten Liegematten gegen Wasserbetten ausgetauscht.

„Für mich war es wichtig, dass die Auflagen langlebig und unvergänglich sind. Die Kühe legen sich gerne hin und haben ein hohes Maß an Liegekomfort“, sagt Malte Borchers. Bei allen Umbaumaßnahmen wird er von seinen beiden Mitarbeitern unterstützt. „Die beiden spielen hier eine wichtige Rolle. Sie bringen eigene Ideen ein und helfen bei der Umsetzung.“

Von 180.000 auf 68.000 Zellen

Mit dieser Motivation hat sich Borchers auch vor einem Jahr beim Tiergesundheitspreis der MSD beworben und den ersten Platz im Bereich Eutergesundheit erzielt. „Um eine geringe Zellzahl zu erzielen, spielt nicht allein die Eutergesundheit eine Rolle. Eine kranke Kuh hat nie das Potenzial, auch bei den Zellzahlen eine der besten zu sein.“ Das Zusammenspiel aus allem ist für Borchers wichtig.

Hoher Kuhkomfort, gute Melk- und Futterhygiene und das Ausschöpfen des genetischen Potenzials stehen für ihn an oberster Stelle, um gute Leistungen in der Herde zu erzielen. Im Jahr geben seine Kühe gut 11.500 l Milch bei 4,11 Prozent Fett und 3,45 Prozent Eiweiß. Den Zellzahlgehalt konnte er in den letzten fünf Jahren von durchschnittlich 180.000 auf 68.000 Zellen/ml senken.

„Unsere Kerntechnik im Melkstand ist bereits 50 Jahre alt. Die Abnahmeautomatik und die Melkgeschirre wurden dann beim Neubau des alten Boxenlaufstalls im Jahr 2000 erneuert“, sagt Malte Borchers. Seit drei Jahren melkt er mit dreieckigen Zitzengummis und hat das Dippmittel von reinem Iod auf ein 2-Komponenten-Mittel umgestellt. Für ihn zwei wichtige Maßnahmen, um die Eutergesundheit auf einem hohen Niveau zu halten.

„Das zinkhaltige Dippmittel sorgt dafür, dass sich der Schließmuskel in der Zitze sofort versiegelt. Zusätzlich macht es die Zitzen geschmeidiger und lässt die Hautoberfläche dadurch nicht austrocknen.“ Alle Verschleißteile werden zudem regelmäßig erneuert. „Unsere Zitzengummis tauschen wir alle 700 bis 800 Stunden. Die Schläuche halten, je nachdem ob sie aus Gummi oder Silikon sind, ein bis eineinhalb Jahre“, erklärt der Betriebsleiter.

Digitale Ausgabe agrarheute

Dies war eine stark verkürzte Zusammenfassung der Reportage.
Lesen Sie jetzt den Artikel über Malte Borchers und testen Sie unverbindlich die digitale Ausgabe agrarheute.

Wenn Sie bereits ein digitales Abo haben, geht es hier entlang.