Werden in Deutschland Milchkühe "verheizt für billige Milch", wie gerne von Kritikern behauptet? Nein. Die Zahlen der Milchleistungsprüfung (MLP) zeigen, dass das Durchschnittsalter bei Milchkühen bei gestiegener Milchleistung stabil geblieben ist. Während die Milchleistung in den letzten zehn Jahren weiter gestiegen ist, blieb das durchschnittliche Lebensalter von Holstein-Kühen bei 4,6 Jahren.
Seit dem Jahr 1998 wird nicht mehr nur auf die Milchleistung gezüchtet, sondern auch auf Fitnessmerkmale. Diese Merkmale sind mittlerweile wichtiger als die eigentliche Milchleistung, erklärt der Deutsche Bauernverband.
Milchleistung ist deutlich gestiegen
Kühe der beiden Hauptrassen Holstein-Friesian und Fleckvieh gaben im Jahr 2014 im Durchschnitt rund 9.000 kg bzw. 7.400 kg Milch. Damit hat sich die Milchleistung in den letzten zehn Jahren bei den Holstein-Kühen um rund acht Prozent und bei den Fleckviehkühen um rund elf Prozent erhöht.
Lebensdauer von Milchkühen bleibt stabil
Im Gegenzug ist das durchschnittliche Alter bei beiden Rassen trotz gestiegener Leistung stabil geblieben. Bei Fleckvieh-Kühen liegt die durchschnittliche Lebensdauer bei 4,8 Jahren, Holstein-Rindern werden im Schnitt 4,6 Jahre alt. Das ist zum Einen das Resultat der verstärkten Zucht auf Fitnessmerkmale. Zum Anderen wurde dieses Ergebnis durch sorgfältiges Herdenmanagement und einen höheren “Kuhkomfort” erreicht.
Zusammenhang Milchleistung und Krankenstatus
Untersuchungen von Milchviehherden aus Mecklenburg-Vorpommern zeigen, dass Milchleistung und Krankenstatus nicht voneinander abhängig sind. Milchkühe mit einer höheren Milchleistung müssen nicht öfter behandelt werden als Kühe mit einem niedrigeren Leistungsniveau. Die Landesanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern hat mit einem umfassenden Datensatz - weltweit einer der Genauesten - aufgezeigt, dass mit höherer Herdenleistung Kühe sogar länger gemolken und damit auch älter werden.
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