Vor knapp einem Jahr waren Rinder im Isarwinkel in der Gemeinde Jachenau in Panik geraten und stürzten in einen Abgrund. Zunächst war unklar, warum die Tiere ausrissen und abstürzten. Mittlerweile habe laut regionalen Medienberichten der betroffene Landwirt eine Entschädigung erhalten und zwar von der G7-Schadensausgleichsstelle. Damit erkannte die Stelle offenbar an, dass die Kühe durch Fluglärm während des G7-Gipfels aufgeschreckt wurden.
Auf Anfrage es Tölzer Kurier teilte die G7-Schadensausgleichsstelle im Landratsamt Garmisch-Partenkirchen mit, dass der Schaden, der dem Landwirt durch den Verlust seiner Rinder entstanden ist, ausgeglichen wurde. Der Ausgleich geschah im Rahmen der Richtlinie zum Ausgleich von Schäden im Zusammenhang mit dem G7-Gipfel 2022. Zur Höhe der Entschädigung und zur Begründung der Entscheidung machte die Behörde jedoch keine Angaben. Aus dem Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen gab es nur diesen einen Antrag auf Schadensausgleich im Rahmen des G7-Gipfels.
Fluglärm während G7-Gipfel: Brachte er Rinder in Panik?
Die neun Rinder, die dem Landwirt entschädigt wurden, standen im Juni des vergangenen Jahres als Pensionstiere nahe der Scharnitzalm unterhalb der Benediktenwand. Ein Almhirte bemerkte, das Fehlen der Tiere. Ein Elektrozaun, der die Almwiese von einem Steilhang trennte, war auf einer Länge von 80 m komplett zerrissen. Eine Gruppe von Helfern machte sich umgehend auf die Suche nach den Rindern, könnte sie allerdings nur noch tot oder teilweise schwer verletzt im unwegsamen Gelände finden.
Zunächst war unklar, was die Panikreaktion der Tiere ausgelöst haben könnte. Der Wolf sei laut Tölzer Veterinäramt nicht in dem Revier anwesend, sodass er als Auslöser ausgeschlossen werden konnte. Dagegen war offensichtlich, dass im fraglichen Zeitraum über der Region im Zusammenhang mit dem G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Elmau vermehrt Hubschrauber unterwegs waren.
Hubschrauberlärm als Ursache für die Panikreaktion? Das hält Kreislandwirtin Ursula Fiechtner für wahrscheinlich. Lärm von oben mache Tieren Angst, erklärt sie gegenüber dem Tölzer Kurier. Gerade in den Bergen könne sich der Schall besonders laut an den Felswänden brechen.
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