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Milchproduktion

Fonterra erhöht das Milchgeld

am Mittwoch, 05.06.2013 - 07:29 (Jetzt kommentieren)

Auckland - Die neuseeländische Genossenschaftsmolkerei Fonterra will ihre Milcherzeuger am guten Geschäftsverlauf beteiligen und wird mit spürbar höheren Milchpreisen in die neue Saison starten.

Wie der Molkereikonzern mitteilte, können die Lieferanten in dem Anfang Juni begonnen Wirtschaftsjahr 2013/14 mit einem Erzeugerpreis von 7,00 Neuseeland-Dollar (4,37 Euro) pro Kilogramm Milchfeststoff rechnen; das sind rund 20 Prozent mehr als wahrscheinlich in der abgelaufenen Kampagne 2012/13 gezahlt wurden.
 
Die Milchfeststoffeinheit besteht aus einer Fett- und einer Proteinkomponente; geteilt durch den Faktor 11,64 leitet sich der entsprechende Preis je Kilogramm Milch ab. Die Milchfarmer können demnach mit einem in Euro umgerechneten Erlös von etwa 37,5 Cent je Kilogramm Milch im Wirtschaftsjahr 2013/14 rechnen, zu dem voraussichtlich noch die Vergütung von Genossenschaftsanteilen hinzukommt.
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Größerer Anteil wird im Voraus gezahlt

Zudem kündigte der Molkereikonzern an, seine Abschlagszahlung auf den prognostizierten Jahresmilchpreis 2013/14 auf 71 Prozent zu erhöhen und den Milchbauern das Kilogramm Milchfeststoff im Voraus mit 5,00 Neuseeland-Dollar (3,12 Euro) zu vergüten. Damit erhielten die Erzeuger schon früh in der Saison höhere Zahlungen, was deren Liquidität verbessere und das Farmmanagement erleichtere, betonte der Fonterra-Vorsitzende John Wilson. Ihm zufolge wird dadurch auch das Rohstoffangebot der Molkerei gesichert, denn die Milcherzeuger hatten aufgrund der längeren Dürreperiode zu Jahresbeginn unter hohen Futterkosten zu leiden und schränkten ihre Produktion spürbar ein.
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Auszahlungsschätzung bekräftigt

Der Molkereikonzern bekräftigte unterdessen seine Auszahlungsschätzung für das Ende Mai abgelaufene Wirtschaftsjahr von 5,80 Neuseeland-Dollar (3,62 Euro) je Kilogramm Milchfeststoff, zu dem sich noch eine Vergütung von 0,32 Neuseeland-Dollar (0,20 Euro) je Genossenschaftsanteil gesellen soll. Umgerechnet würden die Fonterra-Erzeuger damit 32,8 Cent je Kilogramm Milch erhalten; die endgültigen Zahlen will der Molkereikonzern aber erst im Juli bekannt geben.
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Wachstum der globalen Milcherzeugung gebremst

Die angekündigte Verbesserung der Auszahlungsleistung für die neue Saison 2013/14 spiegelt nach Angaben von Wilson die freundlichere Situation am Weltmarkt wider. Es sei zwar wahrscheinlich, dass die Notierungen für Milcherzeugnisse am Weltmarkt ihren Höhepunkt erreicht hätten, doch dürften sich die Preise bis zum vierten Quartal 2013 in etwa auf diesem Niveau halten. Die meisten Prognosen würden zudem auch für 2014 feste Marktverhältnisse voraussagen, erläutert Wilson.
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Allgemeine Marktlage überwiegend positiv

Auch Fonterra-Geschäftsführer Theo Spierings beurteilte die allgemeine Marktlage als überwiegend positiv. Die Expansion der globalen Milchproduktion habe sich aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen in wichtigen Erzeugerregionen merklich abgeschwächt. Die Rohstoffverfügbarkeit in den 15 bedeutendsten Exportländern wird seinen Angaben zufolge 2013 nur um 1,2 Milliarden Liter oder 0,5 Prozent zunehmen, nachdem das Wachstum ein Jahr zuvor noch bei 4,5 Milliarden Liter beziehungsweise 1,8 Prozent gelegen hatte.
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Warnung vor volatilen Märkten

Trotz günstiger Aussichten mahnte er jedoch die Erzeuger, bei finanziellen Planungen eine gewisse Vorsicht walten zu lassen, da die Märkte auch in Zukunft volatil blieben. Er könne nicht dazu raten, die gegenwärtige Milchpreisprognose von 7,00 Neuseeland-Dollar (4,37 Euro) als alleinige Finanzierungsgrundlage zu verwenden, da sich dieser Betrag bei ungünstigem Marktverlauf noch ändern könne. Mit Blick auf die nicht melkenden Anteilseigner von Fonterra wies Spierings darauf hin, dass die höheren Milchpreise zu einer Steigerung der Produktionskosten führten, was auch die Gewinnmargen belasten könne.
 
Umrechnungskurs: Ein Neuseeland-Dollar = 0,6238 Euro

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