Die EuroTier ist auch 2016 wieder Plattform für eine Vielzahl hochkarätiger Veranstaltungen, Tagungen und Kongresse. Im "Forum Rind" können Besucher dabei täglich Fachvorträge zu aktuellen Themen rund um die Rinderhaltung besuchen.
Bioland-Berater und Landwirt Dr. Ulrich Schuhmacher gab im Rahmen seines Vortrags „Die Märkte für Bio-Milch - Weiter mit den guten Preisen“ einen Überblick über aktuelle Entwicklungen auf dem deutschen Markt für Bio-Milch.
Viele Milchviehbetriebe in der Umstellung
Aktuell befinden sich einige Milchviehbetriebe in Deutschland in der Umstellung. Obwohl die Preise für konventionelle Milch zuletzt wieder zulegen konnten, wird es im kommenden Jahr in fast allen Bundesländern viele Bio-Neubetriebe geben, erklärte Landwirt Schumacher.
Er selbst ist Herdenmanager auf dem Bioland-Betrieb Gut Wilhelmsdorf in der Nähe von Bielefeld mit 230 Milchkühen.
Bio-Milch stark nachgefragt
Den Grund für die zahlreichen Umstellungen sieht Schuhmacher unter anderem in den anhaltend guten und stabilen Erzeugerpreisen für Bio-Milch. Die Nachfrage sei deutlich höher als das Angebot, mit Tendenz nach oben.
So stieg der mengenmäßige Absatz von biologischen Milchprodukten (weiße Linie) im Lebensmitteleinzelhandel 2016 um 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so der Landwirt. Konventionelle Produkte hätten trotz niedriger Ladenpreise dagegen einen Verlust um 5,3 Prozent zum Vorjahr hinnehmen müssen.
Ein Drittel der Bio-Milch kommt aus dem Ausland
Auch weiterhin rechnet der Bioland-Berater mit Wachstum am Bio-Milchmarkt. Ein Drittel der Bio-Milch müsste schon heute aus Dänemark und Österreich importiert werden. Diese Potentiale sollten Schuhmacher zufolge von deutschen Landwirten genutzt werden.
Dennoch müsse eine Umstellung gut überlegt und nicht aus rein wirtschaftlichen Gründen vollzogen werden. Vorteile sieht er für umstellungswillige Betriebe in den zahlreichen Bioland-Regionalgruppen, die Landwirten mit Rat und Tat zur Seite stünden.
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