Lucas B. schreibt auf Facebook: „Meine schlimmste Frage war bisher: Mehr als nur hoch und runter fahren machst du doch eh nicht den ganzen Tag, oder?“ Anna V. fragte mal jemand: „Habt ihr auch fettarme Vorzugsmilch?“ Ihre Antwort war darauf: „Na klar, auf der einen Seite stehen die Kühe, die Vollmilch geben und auf der anderen Seite die mit der fettarmen Milch.“
Katrin K. nerven Fragen, die darauf abzielen, sie als Landwirtin als nicht ebenbürtig abzustempeln. Sie bekommt öfter zu hören: „Du als Frau bist Landwirtin? Du fährst diese großen Maschinen? Auch rückwärts?“ Und Anita S. schreibt: „Eine Frage, die mich noch immer sehr ärgert und auch nach über neun Jahren am Hof weh tut: Ist der Chef auch da?“
„So sehen Bauern heute aus? Ihr stinkt ja gar nicht!“
Der Mann von Monika G. bekam mal die Frage, wieso Landwirte eigentlich immer so rücksichtlos wären und auch sonntags auf dem Feld Lärm machen. Ob er noch nie was von der Sonntagsruhe gehört hätten. „Als mein Mann begann tief Luft zu holen, meinte ich nur schnell: natürlich haben wir noch nie was davon gehört - ist ja schließlich viel zu laut auf dem Feld“, schreibt Monika G.
Und I. B. erzählt: „Als wir unsere Wiesen zwischen einem Golfplatz ansahen (mit dem Moped und normale Alltagskleidung), hielt uns ein wütender Golfspieler auf und fauchte uns an, was wir hier tun. Als wir ihm erklärten, dass es unsere Wiesen sind und wir sie ansehen, war er auf einmal still. Dann musterte er uns und sagte: „so sehen Bauern heute aus? Ihr stinkt ja gar nicht!“
Don’ts: Diese 9 Fragen nerven Landwirte

Diese Fragen bekommen Landwirte oft häufiger gestellt als ihnen lieb ist. Hier eine kleine Auswahl:
- Und was arbeitest du sonst noch?
- Müsst ihr auch am Wochenende melken?
- Wie Landwirt? Das kann man lernen?
- Warum geht bei euch keiner ans Telefon? Ihr seid doch den ganzen Tag zuhause?
- Müssen Kühe ein Kalb bekommen, damit sie Milch geben?
- Werden die Tiere auch gegessen?
- Ach, ihr habt hier auch Internet?
- Ist der Chef auch da?
- Du machst das doch nur wegen der Fördermittel, oder?
Silke Falkowski schreibt auf Facebook dazu: „Ich könnte ein Buch schreiben! Wir haben jeden Tag Kinder, Erwachsenen, Senioren und Schüler auf dem Hof! Da fällt einem manchmal alles aus dem Gesicht! Aber dafür machen wir es ja.“
Und Sabine H. meint: „Die Frage: Wie viele Kühe habe ich. Da werde ich immer etwas rasend im Inneren. Ich habe nur Färsen und Bullen. Kühe geben Milch. Dazu brauchen sie ein Kalb. Beste Reaktion eines Besuchers ever: Ich dachte Kühe geben immer Milch, dazu brauchen sie doch kein Kalb oder? Es gibt aber keine schlechten Fragen. Aufklären ist in solchen Fällen meine Meinung.“
Dos: Über diese Fragen freuen sich Landwirte
Aber es gibt auch Fragen, die bei Landwirten gut angekommen. So sind Fachfragen von Kollegen immer willkommen. Genauso wie Fragen von Kindern. Auch interessierten Laien antworten Landwirte gerne.
So schreibt Maria B.: „Gestern wurde ich von meiner Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs gefragt, wie das bei Kühen so läuft mit der Geburt.“ Die Hebamme war hellauf begeistert als sie ihr erzählt hat, dass sie das in der Regel natürlich laufen lässt und nur bei Bedarf eingreift. „Sie meinte das wäre in den Krankenhäusern auch wünschenswert, wenn man da mehr natürlich und Instinktiv laufen lassen würde. Das fand ich schon toll“, so Maria B.
Landwirtin: „Mit Kollegen fachsimpeln, finde ich besonders schön"
Astrid W. ist für fachliche Fragen immer offen. Sie schreibt: „Wir haben oft Besuch von Familie und Freunden mit Kindern, die auch neugierig Fragen stellen, dass macht dann auch Spaß. Mit Kollegen fachsimpeln, die genauso begeistert sind wie ich, finde ich etwas besonders Schönes. Bei Gesprächen mit Berufskollegen kommt es immer darauf an wie das Gegenüber eingestellt ist, wenn er von vornherein dir im Gespräch klar machen möchte, dass er alles besser kann und macht als du und die Arroganz überwiegt, dann lass ich es gleichbleiben.“
Heike R. freut sich immer, wenn sie gefragt wird, wie das mit der Hybridmaiszüchtung und Produktion funktioniert. „Ich freue mich auch, wenn die Leute anhalten und fragen, was das für eine Sämaschine ist und warum sie denn so komisch aussieht. Oder warum der Mähdrescher alle 7 m anhält. Oder warum wir ständig übers Feld laufen. Oder warum wir da was rauszupfen“, sagt sie.
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