Nachdem der Dachverband der Privatmolkereien (FNIL) das Preisabkommen vom Juni 2009 vor wenigen Tagen kündigte, trugen enttäuschte Milcherzeuger ihre Wut auf die Straße. Verschiedene Blockadeaktionen richteten sich vor allem gegen die Molkerei Lactalis. Die Landwirte riefen zum Boykott von Produkten des Unternehmens auf. Die Verhandlungen zur Fortsetzung des Milchpreisabkommens im zweiten Quartal 2010 waren am 18. März gescheitert. Die Molkereien wollen die vor einem Jahr vereinbarten Preismechanismen nicht länger anwenden.
Sie kritisieren, der Erzeugerpreis in Frankreich liege um 15 Prozent über dem in Deutschland. Diese Differenz sei unhaltbar und müsse abgebaut werden. Der Dachverband der Milcherzeuger (FNPL) beharrt hingegen auf den vereinbarten Preisindizes. Dies würde für die Molkereien je nach Produktsortiment eine Verteuerung des Rohstoffs Milch um 5,7 Prozent bis 11,6 Prozent bedeuten.
Einkommen der Milchviehhalter um 54 Prozent gesunken
Der FNPL hob hervor, die Milchindustrie habe für das vergangene Jahr deutlich bessere Geschäftszahlen vorgelegt als 2008. Gleichzeitig seien die Einkommen der Milchviehhalter im Durchschnitt um 54 Prozent gesunken - auf ein Niveau deutlich unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Ein Fünftel der Betriebe habe 2009 mit einem Verlust abgeschlossen. Angesichts der Erholung am Milchmarkt wollen die Landwirte eine Preissenkung daher nicht hinnehmen. (aiz)
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