In den vergangenen Wochen haben die französischen Milchviehhalter mit zahlreichen Protestaktionen auf die nach ihrer Auffassung zu niedrigen Auszahlungspreise aufmerksam gemacht. Unter anderem beklebten sie Molkereiprodukte in Supermärkten mit Hinweisschildern "Diese Marke bezahlt die Milcherzeuger schlecht".
Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire appellierte an die Milchwirtschaft, möglichst schnell einen Preis für das dritte Quartal 2010 zu vereinbaren.
Der Druck zeigte Wirkung
Die Bel-Gruppe und - unter bestimmten Bedingungen - auch die Privatmolkerei Lactalis wollen die Erzeugerpreise erhöhen. Bel zahlte im Juli 33 Cent je Liter Milch. Für das Gesamt-Kalenderjahr 2010 strebt das Unternehmen eine Auszahlungsleistung von 30,1 Cent je Liter an. Das sind rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr.
Entscheidende Verhandlungen stehen bevor
Am 20.August sollen die Verhandlungen zwischen Produzenten und Verarbeitern fortgesetzt werden. Bis dahin will die Erzeugerseite auf weitere Boykottaktionen verzichten. Der Dachverband der Milcherzeuger (FNPL) strebt eine Fortschreibung des Preisabkommens von Juni 2009 an. Die Molkereien wollen den französischen Milchpreis hingegen stärker an das niedrigere, deutsche Preisniveau koppeln. Außerdem streben sie eine Festlegung für das Jahr 2011 an. (aiz)
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