Seit den Sommermonaten waren dort bei Milchrindern die Symptome Fieber über 40°C, reduziertes Allgemeinbefinden sowie starker Milchrückgang beobachtet worden. Erbmaterial eines bisher unbekannten Erregers wurde am
FLI, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, aus Proben erkrankter Tiere mit Hilfe der neuen Technik der Metagenomanalyse nachgewiesen. Erste vergleichende Untersuchungen weisen darauf hin, dass es sich um einen Erreger aus der Gattung Orthobunyavirus handelt, der mit der Gruppe der Akabane-ähnlichen Viren verwandt ist.
Diese Erreger werden wie das Virus der Blauzungenkrankheit hauptsächlich von Gnitzen (Bartmücken), einer Mückenart, übertragen. Aufgrund der Probenherkunft wird das Virus vorläufig als Schmallenberg-Virus bezeichnet. Bisher konnte der Erreger allerdings noch nicht isoliert werden. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beschriebenen Symptomen und dem Schmallenberg-Virus gibt, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Zudem ist unklar, ob es sich um einen Neueintrag dieses exotischen Virus handelt oder ob Orthobunyaviren schon seit längerer Zeit unerkannt bei Rindern in Europa vorkommen. Weitere Untersuchungen zur Charakterisierung des Virus und zur möglichen Ausbreitung laufen.
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