Dies geht aus der Marktprognose hervor, welche die EU-Kommission am Dienstag bei ihrer Outlook-Konferenz in Brüssel vorgelegt hat. Als Wachstumsmotor werde in den kommenden zehn Jahren der Weltmarkt fungieren, meinte Kommissions-Expertin Sofie Helaine. Die EU werde bis 2025 am Weltmilchmarkt gegenüber ihren starken Mitbewerbern - insbesondere Neuseeland - an Boden gewinnen, führte Helaine aus.
Die Molkereien der EU könnten vor allem mehr Butter, Milchpulver und Käse exportieren. Der EU-Binnenmarkt werde dagegen kaum wachsen, es komme lediglich zu Verschiebungen innerhalb der Produktpalette.
Kommission prognostiziert Zuwächse von einem Prozent pro Jahr
Laut der Prognose nehme die Nachfrage nach Butter und Creme Fraiche leicht zu, der Bedarf an Frischmilch und Joghurt sinke dagegen. Die Kommission erwartet, dass die Milcherzeugung in den kommenden zehn Jahren um etwa ein Prozent jährlich steigt. Zuwächse von fünf Prozent wie im Jahr 2014 erwarten die EU-Experten nicht mehr bei der Erzeugung.
In den kommenden fünf Jahren dürfte der Erzeugermilchpreis in der Union im Schnitt zwischen 32 und 34 Cent/kg liegen, schätzt die Brüsseler Behörde. Erst danach sei mit Erlösen von mehr als 35 Cent zu rechnen.
Dies sei keine besonders positive Perspektive, kritisierte Michel Nalet vom europäischen Verband der Milchindustrie (EDA). Die Durststrecke mit nicht mehr kostendeckenden Preisen für die Landwirte sei deutlich zu lang, weshalb man etwas unternehmen müsse. Nalet fordert vor allem Maßnahmen gegen Dumpingpreise im Lebensmittelhandel.
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