
Genervt von den Rücksichtslosigkeiten der Hundehalter lädt ein Landwirt ein Foto von den Hinterlassenschaften eines Hundes im fast fertigen Heu in den sozialen Medien hoch. Er weist darin darauf hin, dass das getrocknete Gras sich Heu nennt und hergestellt wird, damit ihre Tiere über den Winter was zu fressen haben. Er fügt noch hinzu: „Ich hoffe, dass derjenige das hier liest und hoffentlich das nächste Mal ein Scheißbeutel benutzt.“
Hundekot: Diskussionen zwischen Hundehaltern und Landwirten
Viel ihrer Berufskollegen haben schon ähnliche Erfahrungen machen müssen. Den meisten Hundehaltern ist jedoch nicht bewusst, wie gefährlich Hundekot im Heu und auf den Weiden für die Kühe sein kann. Sie verstehen nicht, warum hier nun ein höheres Gesundheitsrisiko für Kühe entsteht als bei Gülle oder der Losung von Wildtieren. Unter dem Post selbst, aber auch im direkten Gespräch mit Hundehalten kommt es dazu immer wieder zu Diskussionen. Eine wichtige Argumentationshilfe liefern wir Ihnen hier:
Neospora Caninum-Infektion: Hundekot auf der Wiese und im Heu infiziert Kühe

Der Parasit Neospora caninum verursacht bei Rindern Aborte. Der einzig bekannte Endwirt ist nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) der Hund. Er kann bis zu drei Wochen lang die Parasiten-Eier über den Kot abgeben und damit Zwischenwirte wie Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde, Füchse und andere Hunde anstecken. Im Zwischenwirt kommt es dann zum Befall von Organen, Feten und Fruchthüllen. Frisst der Hund dann wiederum infiziertes Fleisch, wird der Hund wieder infiziert und ist Ausscheider für diesen Parasiten. Ein Kreislauf entsteht. Ist eine infizierte Kuh tragend, gibt sie die Infektion zu 90 Prozent weiter an das Kalb, das dann als Träger und Ausscheider auf die Welt kommt.
Seuchenhafte Aborte bei Rindern durch Parasiten aus Hundekot
Die schwerwiegendsten Auswirkungen einer Neospora Caninum-Infektion sind Aborte ab dem 3. Monat. Am häufigsten verkalben die Tiere dabei im 5. bis 6. Monat der Trächtigkeit. Treten die Abgänge mit einem seuchenhaften Verlauf innerhalb einer kurzen Zeit (Epidemie) auf, deutet dies auf eine Infektion durch Hundekot hin. Deshalb ist es immer wieder wichtig, dass Kühe keinen Hundekot über das Futter aufnehmen.
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