Diana Gerlach hat sich gerade von ihrem Mann Martin verabschiedet und will gehen. Es knallt ohrenbetäubend. Sie läuft zurück zu ihrem Mann, der schwer verletzt am Boden liegt. Die Felge ist beim Aufpumpen eines Anhängerreifens geplatzt. Sie wird zum Geschoss und trifft Martin Gerlach im Gesicht, am Oberkörper und an den Armen. „Es ist ein Wunder, dass er das überlebte“, sagt Diana Gerlach, CeresAward-Finalistin 2017 in der Kategorie Rinderhalter, rückblickend. Martin Gerlach ist monatelang in Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen.
Mutterkuhhaltung als neue Aufgabe
Den Betrieb übernimmt seine Frau, die gelernte Versicherungskauffrau ist. „Ich war bis dahin kaum in den Betrieb einbezogen“, berichtet sie. „Ich wusste nicht, wie viele Rinder wir hatten, wo die Weiden und Ackerflächen sind oder wie ich die Tiere füttern muss. Gott sei Dank hatte ich viel Unterstützung aus dem Dorf von Freunden, Familie und Berufskollegen.“
Das war vor acht Jahren. Heute hat Diana Gerlach den Betrieb im hessischen Sontra-Ulfen komplett von ihrem Mann übernommen, der seit dem Unfall erwerbsunfähig ist. „Ich bin in meinen neuen Beruf und in den Betrieb reingewachsen. Inzwischen weiß ich, wie ich mit den Tieren umgehen muss, wie man einen Zaun baut und wie man Traktor fährt“, erzählt sie.
Fleischrinder im Stall und auf der Weide
Diana Gerlach biss sich durch – mit Erfolg. Sie hat den Hof mit 50 ha Fläche im Griff und hält 27 Mutterkühe plus Nachzucht. Und die tüchtige Rinderhalterin will weiterwachsen. In den kommenden fünf Jahre sollen noch mehr Muttertiere dazukommen. Die nötigen Stallungen hat die Hessin schon gebaut: ein Roundhouse, das genügend Platz für die Kühe und die Nachzucht bereithält.
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