Auf seiner Hof-Webseite schreibt der Schweizer Milchviehbauer Adrian Haggenmacher, dass er seine Kühe gerne artgerecht halten will. Doch mit den aufwendigen Investitionen in einen modernen Stall und den niedrigen Milchpreisen sei die tierwohlgerechte Milchviehhaltung ein Verlustgeschäft.
„In den letzten fünf Jahren ist der Milchpreis, den mir Emmi auszahlt, um ca. 7 Rappen (entspricht ca. 6 ct, Anm. d. Red.) gesunken! Größere Einsparungen können nur noch zu Lasten des Tierwohls gemacht werden. Dazu aber bin ich nicht bereit“, schreibt der Landwirt.
Kuhpate erhält Milch
Mit der Idee der Kuhpatenschaften, sah der Landwirt eine Möglichkeit kostendeckend, ohne Einbußen beim Wohl seiner Tiere, zu produzieren. Er bietet dafür Teil- oder Vollpatenschaften für eine seiner Kühe an. Der Pate zahlt monatlich einen Beitrag von 20 bzw. 100 Franken (ca. 84 Euro) und kann einmal die Woche 2 bzw. 6 Liter Milch abholen. Außerdem können Verbraucher auch die Patenschaft für eine pensionierte Kuh übernehmen, wenn sie nicht wollen, dass sie zum Schlachter kommt. Diese kostet bis zu 900 Franken pro Halbjahr. Derzeit haben laut Haggenmacher alle Pensionskühe einen Paten.
Kuhpatenschaften sind der Renner
Der Schweizer Milchbauer ist sehr zufrieden. "Die Kuhpatenschaften sind ein voller Erfolg!" Innerhalb von nur drei Monaten hatte er 60 Patenschaften gewonnen, berichtet der Landwirt dem Fachportal „Schweizer Bauer“. Und Haggenmacher denkt weiter. Er will mit benachbarten Landwirten eine Molkerei aufbauen und dann die Milchprodukte selbst vermarkten.
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