Bei den Kompostierungsmethoden unterscheidet man zwischen Kompost- und Kompostierungsstall: Beim Kompoststall kommen schon kompostierte Einstreu oder Güllefeststoffe zum Einsatz. Im Stall findet keine Kompostierung mehr statt. Im Gegensatz dazu ist die Einstreu im Kompostierungsstall eine Kohlenstoffquelle (zum Beispiel Hackschnitzel oder Sägespäne). Diese Einstreu wird im Stall zersetzt, es kommt zur Kompostierung. Die richtige Einstreu: Sägespäne, Hobelspäne, Hackschnitzel, Miscanthus, Spelzen oder Pferdemist.
Für wen sich der Kompostierungsstall eignet

Der Kompostierungsstall eignet sich für Laktierende, Trockenstehende und Abkalbende. Im Vergleich zu einem Liegeboxenstall benötigt man pro Kuh mehr umbauten Raum (8 bis 15 Quadratmeter je Kuh). Außerdem ist ein befestigter Fressgang vorzusehen. Der Vorteil: Man benötigt weniger Güllelager und muss kein Geld für die Stalleinrichtung ausgeben.
Vorteile des Kompostierungsstalls

- Kuhkomfort: Kühe können Abliegen und Aufstehen, wie und wo sie wollen, keine vorgegebenen Wege, keine Sackgassen, weicher, rutschfester Untergrund;
- Klauengesundheit: trockene, saubere Klauen, weicher Untergrund;
- Kaum Technopathien: keine Gefahr von dicken Gelenken oder Abschürfungen im Gelenkbereich;
- Bessere Fruchtbarkeit;
- Saubere Kühe und gute Eutergesundheit, wenn das Management passt;
- Arbeitseffizienz: 20 Minuten Bearbeitung pro Tag, kaum körperliche Belastung, alte, vorhandene Maschinen reichen meist aus.
Was beim Kompostieren passiert

Die organische Masse, wie Hackschnitzel, Sägespäne oder ähnliches, wird unter Zugabe von Sauerstoff und Abgabe von Wasser, Wärme und Kohlendioxid zu Kompost. Das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis liegt je nach Material 17:1 bis 24:1. Der pH-Wert im Kompost beträgt 8,0 bis 9,0.
Damit das Umsetzen im Stall von statten geht, muss zweimal täglich mit einem Grubber oder einer Fräse die organische Masse umgesetzt werden. In der Regel wird zweimal pro Jahr entmistet.
Fazit: Kompoststall als Alternative
Der Kompoststall ist eine interessante Alternative. Die Wirtschaftlichkeit hängt jedoch entscheidend von den Kosten des Einstreumaterials ab. Man benötigt je Kuh mehr Kubikmeter umbauten Raum bei einem Platzbedarf ab 8 Quadratmeter reiner Liegefläche.
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