
Nur wenige Meter vom Wohnhaus entfernt, gesäumt von alten Eichen befindet sich der Abkalbestall von Familie Matthias. „Für das Überwachen der Abkalbungen ist das sehr komfortabel, den Stall so nah am Haus zu haben“, sagt Nele Matthias. Gemeinsam mit ihrem Vater Cord Matthias und ihrem Bruder Tjark leitet sie den Milchviehbetrieb MPM in Höfer im Landkreis Celle.
Im Jahr 2008 entschied sich Vater Cord Matthias gemeinsam mit zwei Partnern einen neuen Milchviehstall am Dorfrand zu bauen. Seitdem befinden sich auf dem Hofgelände der Familie nur noch der ehemalige Kuhstall, der nun als Jungviehstall dient, und der Abkalbestall.
„2020 entschieden sich die beiden Partner meines Vaters, aus dem Betrieb auszuscheiden“, sagt Nele Matthias. So entschieden sie und ihr Bruder sich dafür, mit in den Betrieb ihres Vaters einzusteigen. Bruder Tjark beendet derzeit seinen Bachelor in Agrarwissenschaften in Osnabrück. „Ich beendete 2019 die landwirtschaftliche Fachschule“, sagt die junge Landwirtin.
Kälber gesund erhalten: So macht es Familie Matthias
Dank der zentralen Lage des Abkalbestalls auf dem Hof sind die Kühe und Kälber hier bestens überwacht. Zusätzlich ist der Stall mit Kameras ausgestattet. „Morgens geht der erste Gang zum Abkalbestall. Bis in die späten Abendstunden werden die Tiere mindestens stündlich überwacht. Für die Nachtstunden nutzen wir die Kameras“, sagt Cord Matthias.
Abkalbemelder nutzt die Familie bewusst nicht. „Ich habe sie eine Zeit lang eingesetzt, empfand die Alarme auf dem Handy bei unseren vielen Abkalbungen aber eher als stressig“, sagt der Milchviehhalter. „Unser Management haben wir so ausgerichtet, dass wir ohne die Melder eine gute Überwachung der kalbenden Kühe gewährleisten können.“
Die neu geborenen Kälber werden in Palettenboxen zu den Iglus am Milchviehstall transportiert. „Diese Boxen lassen sich leicht reinigen und desinfizieren und sind gut zu transportieren“, erklärt Nele Matthias.
Die Kälber erhalten die ersten vier Mahlzeiten Kolostrum. Anschließend werden die Kälber ad libitum mit Vollmilch getränkt, die pasteurisiert und angesäuert wird. „Außerdem mischen wir Aktivkohle bei, die Toxine im Magen-Darm-Trakt binden soll. Seitdem wir diesen Rat eines Bekannten umsetzen, haben wir kaum noch Probleme mit Durchfallerkrankungen“, sagt Cord Matthias.
Im Herbst werden die Kälber gegen Grippe geimpft und zusätzlich in der kalten Jahreszeit eingedeckt. „Probleme mit Lungen- oder Durchfallerkrankungen haben wir so gut wie gar nicht“, sagt Nele Matthias. „Ab dem Einstallen ins Iglu haben wir keine 2 Prozent Kälberverluste. Inklusive der Totgeburten erreichen wir keine 5 Prozent.“
Ab der dritten Woche werden die Kälber in Gruppeniglus langsam abgetränkt. Seit Kurzem setzt Familie Matthias hier eine Milchbar zum Tränken ein, die bisher gut funktioniere.
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