Die australische Rinderbranche wird 2013 aller Voraussicht nach als Rekordjahr in Erinnerung behalten, denn sowohl die Erzeugung als auch die Exporte werden langjährige Rekordmarken erreichen. Dies geschah allerdings nicht freiwillig, sondern war Folge einer schweren Dürreperiode, vor allem im Bundesstaat Queensland. Wegen der dadurch unzureichenden Futtergrundlage mussten viele Farmer ihre Tiere zum Schlachter bringen; das US-Ministerium geht deshalb für 2013 im Vergleich zu 2012 von einen Anstieg der Rindfleischerzeugung Australiens um rund 120.000 Tonnen auf 2,27 Millionen Tonnen aus. Im kommenden Jahr werden die Farmer versuchen, ihre Herden wieder aufzustocken; das Schlachtaufkommen wird deshalb knapp unter dem Niveau des laufenden Jahres bleiben.
- Australien weitet Milcherzeugung aus (30. Oktober) ...
Da lediglich ein Drittel der heimischen Rindfleischproduktion im Inland verbraucht wird und der Konsum "Down Under" seit Jahren stagniert, muss der dürrebedingt höhere Fleischanfall in diesem Jahr fast vollständig im Ausland vermarktet werden. Dies treibt die Exporte 2013 mit einem voraussichtlichen Anstieg um 8,7 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 1,53 Millionen Tonnen nach oben.
Wichtigster Abnehmer für australisches Rindfleisch blieb im ersten Halbjahr 2013 mit einem Anteil von 28 Prozent Japan; allerdings nahmen die Liefermengen dorthin ab, nachdem Nippon die Einfuhrbestimmungen für den konkurrierenden Anbieter USA im Februar 2013 gelockert hatte. Dagegen stiegen die Ausfuhrmengen nach Südkorea, in den Mittleren Osten und in die EU.
Einen regelrechten Boom verzeichneten die Exporte nach China, das mit der Abnahme von rund 108.200 Tonnen in den ersten drei Quartalen 2013 zum viertwichtigsten Kunden Australiens wurde. Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe im März 2013 und dem Skandal um tote Schweine in den Flüssen griffen die chinesischen Verbraucher häufiger zum unbelasteten Rindfleisch, was die australischen Absatzmöglichkeiten auf diesem Markt erhöhte. Im kommenden Jahr wird "der fünfte Kontinent" nach Ansicht des USDA allerdings nur noch einen bescheidenen Exportzuwachs um 1,0 Prozent auf 1,55 Millionen Tonnen realisieren können, da wegen des Aufbaus der Rinderbestände die heimische Fleischerzeugung nicht mehr zulegen dürfte.
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